Interview

Viggo Mortensen: „Ein Wahlbetrug steht ernstlich zu befürchten“

Der Schauspieler und Neo-Westernheld Viggo Mortensen über die Kunst der Regie, Donald Trumps politisches Totalversagen und die Finten der Republikaner.

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Einen Western mit weiblichem Zentrum wollte er inszenieren, sich selbst dabei im Hintergrund halten: In „The Dead Don’t Hurt“ (ab 8. August in Österreichs Kinos) lässt sich Viggo Mortensen von der Schauspielerin Vicky Krieps, die 2022 auch in Marie Kreutzers Sisi-Fantasie „Corsage“ brilliert hat, an die Wand spielen. 

Der dänisch-amerikanische Künstler ist nicht nur Filmstar und seit ein paar Jahren auch Drehbuchautor, Produzent und Regisseur; er spricht sieben Sprachen, malt, fotografiert, komponiert Musik und schreibt Lyrik. 1987 heiratete Mortensen Exene Cervenka, die Frontfrau der Westcoast-Punkband X, seit 2009 lebt er mit seiner zweiten Ehefrau, der spanischen Schauspielerin Ariadna Gil, in Madrid, hat aber auch einen Wohnsitz in den USA, wo er meist dreht. Weltberühmt wurde Mortensen als Aragorn in der Fantasy-Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“ (2001–2003); demnächst könnte er jene ikonische Rolle wiederaufnehmen, wie er im profil-Interview sagt; offenbar ist eine Erweiterung des „Herr der Ringe“-Kinokosmos in Planung; er wäre, auch wenn dies noch nicht spruchreif sei, durchaus offen für einen Wiedereinstieg ins Ensemble („hatte große Freude daran, mich in Tolkiens Universum herumzutreiben“).

Das Alter sieht man Viggo Mortensen nicht an – im Oktober wird er 66 –, und aus seinem Universalkünstlertum macht er keine große Sache. Das folgende Gespräch fand Anfang Juli in München statt, wenige Tage nach der verunglückten TV-Konfrontation zwischen Donald Trump und Joe Biden.

Stefan   Grissemann

Stefan Grissemann

leitet seit 2002 das Kulturressort des profil. Freut sich über befremdliche Kunst, anstrengende Musik und waghalsige Filme.