Wundermann: Paul McCartney veröffentlicht "Pure McCartney"
Am Ende stand wieder die Musik. Paul McCartney war nach der Trennung der Beatles ratlos und überlegte, sich völlig aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, wie er kürzlich in einem BBC-Interview preisgab. Dass Sir Paul, heute 73 Jahre jung, in seinem Gram gerne nach der Flasche griff, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Zuerst habe sich der Rausch noch gut angefühlt, erzählt McCartney heute. Nach einer Weile aber nicht mehr. Es war seine damalige Frau Linda, die den Anstoß zu neuen musikalischen Abenteuern gab. Gemeinsam gründete das Paar die Band Wings, bevor McCartney damit begann, sich an seiner eigenen Pop-Projektionsfläche abzuarbeiten. Bis heute hat der Pop-Wundermann 24 Nicht-Beatles-Alben veröffentlich.
Handverlesene Perlen
Auf „Pure McCartney“, einer famosen Songsammlung der Post-Beatles-Ära, die jetzt erscheint, erzählt der Meister seine Geschichte der letzten Jahrzehnte noch einmal neu. Vom Solo-Debüt „McCartney“ im Jahr 1970 über seine Fireman-Ausflüge, als er seinen eigenen Namen nicht mehr hören konnte, bis zu dem 2014 erschienen Soundtrack-Song „Hope For The Future“ für das Computerspiel „Destiny“. Gerade die hier scheinbar wild zusammengewürfelten, von McCartney handverlesenen Perlen, erzeugen eine neue Deutung des enormen Schaffensdrangs. Sir Paul ist eben viel mehr als ein Baustein der größten Pop-Band aller Zeiten. Wer ihn in den letzten Jahren einmal live erleben durfte, weiß davon zu berichten. Dass er mit seiner aktuellen Tournee nicht in Österreich Station macht, ist dabei umso trauriger.