Wie lerne ich Nein zu sagen?
Nein zu sagen ist nicht leicht. Daher schaue ich nach bei Joe Navarro, FBI-Special-Agent und Körpersprache-Experte. Er betont in seinen Vorträgen, wie wichtig es ist, das Neinsagen zu üben. Navarro empfiehlt folgendes Training: Halten Sie Ihre Hand in einer Abwehrhaltung vor Ihren Körper, als würden Sie jemandem „Stopp“ deuten. Sagen Sie nun mehrmals laut hintereinander Nein. Sie werden merken, wie Ihre Stimme tiefer wird, die Haltung Ihrer Hand breiter; außerdem werden Sie sich gleich wohler fühlen mit dem „Nein“-Wort – ja, vielleicht sogar ermächtigt, bei dem Gedanken, wie viel Ärger Ihnen dieses ersparen könnte.
So viel zur Praxis – doch hinter dem Neinsagen steckt auch eine Menge Theorie: Zuerst ist es laut Experten wichtig, die eigenen Grenzen zu definieren, also zu überlegen, zu was man eigentlich Nein sagen möchte. Diese Grenzen sind völlig subjektiv. Denn: Sie brauchen keinen Grund, Nein zu sagen, außer dass Sie etwas einfach nicht möchten. Geben Sie sich also selbst die Erlaubnis, diesen Schritt zu machen.
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Sie lesen einen Artikel aus der Serie "profil macht schlau", in der Fragen des Alltagslebens beantwortet werden. Näheres zu der Serie und weitere Teile können Sie hier nachlesen.
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Wenn Ihnen ein direktes „Nein“ anfangs noch schwerfällt, versuchen Sie sich Zeit für eine spätere Entscheidung zu verschaffen. Ein gut erprobter Klassiker: „Ich muss nachsehen, ob ich Zeit habe.“ „Lass‘ mich darüber nachdenken“ und „Ich melde mich später dazu“ funktionieren ebenfalls bestens. Sie können auch versuchen, sich von kleinen zu größeren Anfragen hochzuarbeiten – von der Kundenkarte zum Heiratsantrag. So lernt man auch, dass es meist kein Problem für andere ist, wenn man zu etwas Nein sagt. Außer vielleicht in letzterem Fall.