Rainer Nikowitz: Bärig
profil: Respekt, Herr Klubobmann! Ich hätte, offen gestanden, nicht gedacht, bei Ihnen jemals so etwas wie Einsicht zu erkennen.
Kickl: Ich auch nicht. Wo genau soll mir dieser Fehler bitte unterlaufen sein?
profil: Sie haben sich kürzlich im U-Ausschuss als „Problembär“ der früheren türkis-blauen Koalition bezeichnet.
Kickl: So haben mich ja nur die Türkisen gesehen.
profil: Seltsam. Wie die wohl auf diese animalische Idee gekommen sind? Nach Ihrer BVT-Razzia? Oder Ihrer Forderung, das Recht müsse der Politik folgen?
Kickl: Ich glaube, Letzteres sieht Sebastian Kurz spätestens jetzt sehr ähnlich.
profil: Der Punkt geht an Sie. Aber Sie scheinen mit der Bärenrolle ja nach wie vor wenig Probleme zu haben, oder? Was Sie zum Beispiel bei der letzten Corona-Demo aufgeführt haben, war ja auch ziemlich bärig.
Kickl: Einer muss das ja machen.
profil: Warum?
Kickl: Eine Stimme von einem, der an Nanopartikel von Bill Gates in der Corona-Impfung glaubt, ist bei der Wahl genauso viel wert wie die von einem Virologen. Und unser Parteiobmann ist zwar auch ein Bär – aber dafür nicht ganz der richtige.
profil: Schwarz statt braun?
Kickl: Mehr der Teddy.
profil: Besteht angesichts der leider schweren Erkrankung von Manfred Haimbuchner die Hoffnung, dass Sie in Zukunft beim Corona-Thema weniger blanke Aggression walten lassen werden?
Kickl: Sie meinen … Hoffnung auf Einsicht?
profil: Ach so. Ja.