Rainer Nikowitz

Rainer Nikowitz Schnellschüsse

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Das österreichische Bundesheer, ob seiner Kampfkraft der Schrecken potenzieller Invasoren von Liechtenstein bis San Marino, hat beim Schusstraining auf seinem Waldviertler Spielplatz mit einer Granate aus drei Kilometer Entfernung punktgenau das feindliche Rebellennest Allentsteig getroffen.

Dies ist zweifellos ein noch größerer militärischer Erfolg als die Entsendung einer 50 Mann starken Elitetruppe der gefürchteten Tiroler Militärmusik (in Fachkreisen auch die „Seppl Seals“ genannt) nach Libyen, die dort zum 40. Jahrestag des Putschs von Muammar Gaddafi groß aufspielte. Allentsteig hat nämlich sofort kapituliert. Gaddafi überlegt noch.

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Bei einer Umfrage unter 2000 Volksschullehrern – in Deutschland wohlgemerkt, bei uns ist das ja sicherlich ganz anders – stuften die gänzlich unvoreingenommenen Pädagogen Schülerinnen mit Vornamen wie Charlotte, Sophie, Marie, Hannah sowie Schüler mit Namen wie Alexander, Maximilian, Simon, Lukas oder Jakob als „eher freundlich, leistungsstark und verhaltensunauffällig“ ein. Anders verhält es sich mit Namen wie Mandy, Chantal, Kevin, Justin oder Maurice. So sahen 84,4 Prozent der Lehrer Schüler mit dem Namen Kevin als „eher leistungsschwach“ an, 81,8 Prozent wussten sofort, dass Kevins „eher verhaltensauffällig“ sind. Und ein Lehrer gab überhaupt zu Protokoll: „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!“

Man muss das natürlich verstehen. Da steht man an manchen Tagen beinahe stundenlang in der Klasse. Müht sich damit ab, diesen kleinen Trotteln, die allesamt aus schon genetisch vollkommen hoffnungslosen ­Familien stammen, in denen nie auch nur irgendwer die beinharte Eliteausbildung an einer pädagogischen Akademie schaffen wird, mit modernsten didaktischen Mitteln das stumme h schmackhaft zu machen. Und dann muss man sich am Nachmittag auch noch mit dem lähmenden Korrigieren von Aufgaben und ähnlichen Freizeitverkürzern, die angeblich zu ­einer korrekten Leistungsbeurteilung der zukünftigen Hilfsarbeiter führen sollen, herumschlagen. Da hilft es klarerweise ungemein, wenn man es eh schon vorher weiß.

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Bei der ORF-Enquete im Parlament waren sich alle Parteien einig, dass Österreich einen starken ORF braucht. ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf erkannte auch gleich messerscharf, wie er stark bleiben kann: mit einer klugen Erbfolgeregelung in einem neu zu schaffenden Aufsichtsrat, mit der die jetzige Regierung praktisch für immer ihren Einfluss im ORF zementieren könnte – was zweifellos sowohl Qualität wie auch Quoten quasi im Tandem in lichte Höhen entschweben ließe und auch einem ganz dringenden Bedürfnis der österreichischen Gesamtbevölkerung zwischen Lichtenfelsgasse und Löwelstraße entspräche.

Die an Qualitätsmedien naturgemäß ganz besonders inter­essierte FPÖ wiederum machte sich in Person ihres Mediensprechers Harald Vilimsky die allergrößten Sorgen um den öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag. Sie gipfelten in Vilimskys dramatischem Wunsch: „Ein bisschen weniger ‚Scrubs‘.“ Dabei ist es ja gar nicht so furchtbar schlimm, wenn man kleine Schwierigkeiten hat, einer schrägen Krankenhaussatire zu folgen. Man dreht einfach ein paar Stunden früher auf – und schon kann man sich bei „Okidoki“ so richtig geborgen fühlen. Wobei man eines schon einräumen muss: Dieses „1, 2 oder 3“ ist manchmal auch eine ziemlich harte Nuss.

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Gleich an seinem ersten Tag als „Hilfssheriff“ bei der Wiener Polizei glänzte ein Post-und-Telekom-Mitarbeiter bereits bei Dienstantritt am frühen Morgen durch eine mächtige Alkoholfahne, die er im Lauf des Tages durch Besuche in einem nahe gelegenen Gasthaus, bei denen er moderate acht Spritzer konsumierte, noch ein wenig verdichtete. Der Mann wurde – etwas harsch, aber leider ist es ja heutzutage groß in Mode, auf Beamten herumzutrampeln – wieder zur Telekom rückversetzt.

Innenministerin Maria Fekter und Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sprachen unisono von einem „bedauerlichen Einzelfall“. Ein sicherlich richtiger Befund, der sich noch wesentlich erfreulicher anhört, wenn man die horrende Zahl von österreichweit gleich 40 Postlern bedenkt, die freiwillig ihr arbeitsloses Einkommen im leicht euphemistisch so genannten „Karriere- und Entwicklungscenter“ – in dem die Post überzählige, aber unkündbare Mitarbeiter parkt – gegen eine Tätigkeit in der Polizeiverwaltung eintauschten. Und sicherlich hätten ihn die anderen 560, die lieber dortblieben, auch nicht zusammengehaut.

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Beim Europa-League-Spiel Rapid gegen Hamburger SV im Wiener Ernst-Happel-­Stadion. Der von den Fans rituell als „Steffen Hofmann Fußballgott“ gefeierte Rapid-Kapitän aus Würzburg im schönen Frankenland erzielt das 1:0. Das Stadion tobt, sucht nach der ultimativen Schmähung für den Gegner – und findet sie in dem Sprechchor: „Hey, hey – wer nicht hüpft, der ist ein Piefke!“

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