Rainer Nikowitz: Wie ausgewechselt!
Es kam, wie es kommen musste. Alle Warnungen, die sämtliche Vordenker von Martin Sellner bis HC Strache immer und immer wieder an geeigneter Stelle – auf unzensuriert.at, im Bierzelt, beim Wehrsportlager – deponiert hatten, waren von den Nationalbewusstlosen höhnisch in den Wind geschlagen worden. Doch dann passierte es. Und alles kam sogar noch schlimmer als befürchtet. Niemand wusste, mit welcher geheimnisvollen Technologie es George Soros und seine sinistren Komplizen von der Sozialistischen Internationalen geschafft hatten, den von langer Hand geplanten Bevölkerungsaustausch überfallsartig über Nacht durchzuführen. Aber irgendwie war es ihnen gelungen. Und die Folgen waren verheerend.
Der Mann etwa, der Herbert Kickl ersetzte, sah ihm zwar einigermaßen ähnlich – aber schnell erwies sich, dass er für das Amt, das Herbert vorher auf selten beeindruckende Weise ausgeübt hatte, vollkommen ungeeignet war. Er war besonnen, umgänglich, tolerant, durch und durch demokratisch gesinnt – und er konnte sogar Reime schmieden, die nicht peinlich waren. Da war kein Geifern, kein aggressives Gegockel, keine Arroganz, die noch dazu auf genau nichts fußte. Alles, was das betörende Gesamtkunstwerk Kickl ausgemacht hatte – war weg! Und er als Person natürlich auch. Wie auch alle anderen. Ob jetzt HC, Hofer oder Gudenus, alle waren sie ersetzt worden. Und zwar durch mehr als schlechte Kopien – was ja kein Wunder war, solch prächtige Burschen wuchsen halt nicht am Baum. Schon gar nicht, wenn es sich bei diesem nicht um eine deutsche Eiche handelte. Und eine solche hatten die Ersatzleute, allesamt liberale Weicheier, sicher noch nicht einmal aus der Nähe gesehen. Aber wo waren eigentlich die Originale? Wo hatte man sie alle bloß hingetauscht? Mussten sie jetzt irgendwo in der Wüste unter lauter zukünftigen islamistischen Wirtschaftsflüchtlingen darben? Saßen sie im immer heißer werdenden Wasser eines Kannibalenkochtopfs in Dschibuti? Oder waren sie am Ende gar in ein Land gebeamt worden, in dem es keine FPÖ gab, keine AfD, keinen Front National, nichts dergleichen – sondern nur lauter nicht krakeelende, ekelhaft konstruktive und also klarerweise nicht rechtsradikale Parteien?
Das Land war mit einem Schlag seiner identitären Identität beraubt.
Schon allein diese Vorstellung hätte an sich jedem dauerwütenden FPÖ-Wähler die Tränen waagrecht aus den Augen treiben müssen, diese schreckliche Ahnung von dem grauenvollen Schicksal, das aus den herrlichsten rechten Recken möglicherweise das Schlimmste gemacht hatte, das aus einem Blauen werden konnte: einen Ausländer! Allein, die Wähler – die waren ja auch nicht mehr da! Denn die Umvolker hatten es nicht nur geschafft, die Politiker auszutauschen, nein: Es war ihnen sogar gelungen, auch noch die dazugehörigen Wähler auszutauschen! Und auch das hatte natürlich gravierende Auswirkungen. Facebook registrierte einen sofortigen drastischen Rückgang von Hasspostings und Rechtschreibfehlern. Allein in Wien gingen umgehend zwölf Branntweiner in Konkurs, weil ihnen das Vormittagsgeschäft völlig wegbrach. In der Redaktion der „Krone“ erschien außer den Putzfrauen niemand zur Arbeit. Der arme, weil völlig schuldlose Ersatzmann für Andreas Gabalier musste mangels Publikum seine Tournee absagen und stattdessen am Viktor-Adler-Markt auf der Straße spielen – zumindest so lange, bis einer der vielen nunmehr herrenlosen Kampfhunde auf die 14 Cent in seinem Hut pinkelte.
Das Land war mit einem Schlag seiner identitären Identität beraubt. Denn zu allem Überfluss stellte sich auch noch heraus, dass die anderen drei Viertel der Bevölkerung, also dieses ganze linkslinke Gesindel von Schönborn bis Mitterlehner, diejenigen, die nicht fanden, dass Norbert Steger die „ZIB 2“ moderieren sollte – wobei ja auch der leider ausgetauscht worden war; in seinem Fall ganz gefinkelt gegen eine Pappfigur von Paul Löwinger, was natürlich bedeutete, dass keiner etwas bemerkte –, diejenigen, die fanden, dass Österreich auch ohne den ungeheuer wichtigen Beitrag, den die FPÖ leistete, eigentlich ein ganz properes Land war – dass die alle keineswegs ausgetauscht worden waren! Vielleicht, weil sie sich nicht so inbrünstig davor gefürchtet hatten, dass gerade sie davon betroffen sein würden? Man wusste es nicht. Und das Gemeinste war: Die anderen waren nicht einmal traurig über diesen grausamen autochthonen Aderlass! Ja den meisten fiel nicht einmal auf, dass die Allertollsten ihrer Mitbürger, die mit dem herausragenden Genmaterial, ersetzt worden waren! Und wenn doch – dann positiv!
Nur einer war ausgesprochen traurig. Nein, er war sogar haltlos entsetzt! Wie sollte er bloß das große Reformwerk fortsetzen ohne seine aufgeweckten Partner? So konnte er nicht arbeiten!
Wobei, genauer gesagt waren sogar zwei traurig. Karoline Edtstadler auch noch.