Sven Gächter Mediamarkt: Ö3 und der Fall Elke Lichtenegger
Eine Moderatorin des reichweitenstärksten Radiosenders des Landes, Ö3, gibt in einem der reichweitenschwächsten Fernsehsender des Landes, Okto, ein Interview, dessen präpotent-arroganter Sukkus österreichische Bands sind erstens vollkommen unbekannt, weil zweitens ganz schlecht in die sozialen Netzwerke sickert und dort jene Shitstorms entfacht, für die Facebook, Twitter & Co. hauptsächlich erfunden worden zu sein scheinen. Lichtenegger erleidet einen Nervenzusammenbruch und muss im Krankenhaus behandelt werden. Später leistet sie auf ihrer Facebook-Site Abbitte für die umstrittenen Aussagen. Auch Senderchef Georg Spatt entschuldigt sich ebenfalls via Facebook für die Gedanken- und Respektlosigkeit seiner Mitarbeiterin. Beide Statements sind übrigens explizit an die Liebe Hitradio-Ö3-Gemeinde beziehungsweise an die Lieben Ö3-HörerInnen gerichtet, was wiederum von genau jenem hermetischen Selbstverständnis zeugt, das am Anfang der öffentlichen Erregung stand. Die Adressaten der Wiedergutmachungskampagne sollten doch eher die österreichischen Popschaffenden sein. Sie waren es, die beleidigt wurden, keinesfalls aber die Anhänger von Ö3 es sei denn, diese verübelten dem Sender ihres Vertrauens insgeheim schon länger, keine heimischen Bands zu spielen. Wir harren gespannt der Stellungnahmen der lieben Ö3-HörerInnen, auf Facebook, Twitter und insbesondere auf Okto.