Sven Gächter: Varoufakis mit „Sticky Finger“ beim Song Contest
Es ist höchste Zeit, im endlosen Ringen um die Bewältigung der griechischen Schuldenkrise ganz neue, auf den ersten Blick auch durchaus unkonventionelle Szenarien ins Auge zu fassen. Bislang unbestätigten, weil höchst brisanten Gerüchten zufolge, die vor allem im Deep Web kursieren, sollen Vertreter der Tsipras-Regierung, der EU-Kommission und des Berliner Kanzleramts in mehrstündigen Geheimgesprächen (umsichtig moderiert vom TV-Satiriker Jan Böhmermann) eine bestechend elegante Soft-Grexit- Variante ausgeklügelt haben. Demnach wird ab sofort während einer Übergangsfrist von zwei Monaten eine Art multimonetärer Waffenstillstand eingehalten; alle Beteiligten, namentlich Y. Varoufakis und W. Schäuble, verpflichten sich zu striktem Stillschweigen.
Aus dem Finale des Eurovision Song Contest am 23. Mai in Wien geht dann die griechische Teilnehmerin Maria-Elena Kyriakou mit ihrem Beitrag „One Last Breath“ als strahlende Siegerin hervor (nicht zuletzt dank der großzügigen Punktevergabe durch die deutsche und die österreichische Jury). In einer kurzfristig einberufenen Nachtsitzung beschließen die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten, Athen einen dreistelligen, nicht zurückzuzahlenden Milliardenkredit zu gewähren (allerdings in Drachmen) – unter der Bedingung, dass Yanis Varoufakis seinen unverzüglichen Rücktritt als Finanzminister erklärt. Im Gegenzug soll er beim Song Contest 2016 auf der Akropolis für Griechenland antreten dürfen. Mikis Theodorakis arbeitet dem Vernehmen nach bereits an einem knalligen Eurovisionslied – Arbeitstitel: „Sticky Finger“.