Adieu, Twitter, servus Bluesky – Die Internet-Elite steigt in den Himmel auf
Von Natalia Anders
In der vergangenen Woche gab es bereits Anzeichen, seit Sonntag ist es fix: X ist Geschichte, die österreichische Twitteria ist nun offiziell auf Bluesky aktiv. Seitdem Elon Musk die Kurznachrichten-Plattform Twitter gekauft hat, hat sich einiges verändert. Beispielsweise der Name – seit Juli 2023 heißt Twitter X, auch das Logo, der ehemals himmelblaue Vogel, ist seitdem ein schwarzes X. Früher konnte man auf Twitter twittern, jetzt wird auf X gepostet.
Das „neue, alte Twitter“
Seit Musks X-Übernahme versuchen andere Plattformen, wie Mastodon oder Threads – das von Meta gegründet wurde – ihr Glück und wollen das „neue, alte Twitter“ werden. Bisher hat keine andere Plattform es geschafft, sich durchzusetzen.
Nun wurde bekannt, dass Elon Musk in Trumps republikanischer Regierung ein Gremium für Regierungseffizienz leiten soll – diese Nachricht kam bei vielen User:innen nicht gut an. Als Antwort darauf wechseln nun immer mehr österreichische X-Nutzer:innen, vor allem Journalist:innen auf die von Twitter-Gründer Jack Dorsey gelaunchte Alternative Bluesky und verabschiedeten sich offiziell von X.
Twitter war einst das Netzwerk, auf dem Debatten regierten – ein Paralleluniversum, auf dem bekannte Persönlichkeiten ihre ehrliche, ungefilterte Meinung teilten, eine Plattform, auf der innenpolitische Skandale diskutiert wurden. Das hat sich in den letzten Monaten geändert. User:innen beklagten immer wieder, dass auf X zunehmend gehasst und gehetzt wurde – inspiriert von Vorbildhater Elon Musk. Bisher fällt vor allem auf, dass das Bluesky-Publikum im Gegensatz zu X besonders höflich und konstruktiv ist. Wird das auch künftig so bleiben?
Ein Feature, das neuen Nutzern den Einstieg in Blue Sky erleichtern könnte, sind sogenannte Starter Packs. Dabei handelt es sich um kuratierte Sammlungen empfohlener Accounts, die nach thematischen oder organisatorischen Kriterien sortiert sind. Das Starter Pack der profil-Redaktion finden Sie hier.
Was denken Sie: Hat Bluesky das Potenzial, sich tatsächlich durchzusetzen? Wie realistisch ist es, dass über 300 Millionen Twitter-User:innen nun endlich Netzwerk wechseln? Immerhin: Laut Bluesky sollen sich bereits über 19 Million Menschen im „blauen Himmel“ eingeloggt haben. Unter ihnen sind österreichische Twitter-Größen wie ZiB2-Anchorman Armin Wolf, der sich mittlerweile von X und seinen rund 640.000 Followen verabschiedet hat. Auch die profil-Redaktion ist auf Bluesky vertreten – Sie können uns hier folgen.
Anmerkung: Dieser Artikel ist ursprünglich am 06.10.2023 erschienen und wurde am 18.11.2024 überarbeitet.