Der große profil Parlaments-Check
Wie viel arbeiten Abgeordnete? Bekommen sie genug Wertschätzung? Und wie zufrieden sind sie mit ihrem Leben und ihrem Gehalt? In einem Monat wird das Ergebnis der kommenden Nationalratswahlen feststehen und in weiterer Folge auch, wer, wie und in welcher neuen alten Koalition das Land in Zukunft regieren wird. Bis es soweit ist, hat profil in einem großen Parlaments-Check versucht herauszufinden, wer die Menschen sind, die das Volk vertreten – und wen wir da eigentlich wählen. Dazu haben alle 183 Abgeordnete einen Fragenbogen erhalten. 80 haben geantwortet und uns Einblick in ihren Alltag gegeben. Wir wollten wissen, was die Politikerinnen und Politiker den ganzen Tag über machen. Was abseits von Sitzungen und Pressekonferenzen passiert. Wir haben ihnen Fragen zu ihrer Arbeitszeit und Arbeitsbelastung gestellt, ob sie über genügend Ressourcen verfügen, ihre Arbeit zu erledigen und ob sie sich von der Bevölkerung wertgeschätzt fühlen.
Da wäre zum Beispiel der Tiroler FPÖ-Abgeordnete Peter Wurm, der sagt: „Es ist viel Schreibtischarbeit. Vor Ausschusssitzungen verbringe ich Stunden damit, mich einzulesen, zusammenfassen und Notizen zu machen.“ Bei der Vorbereitung zu knausern, kann er nach über einem Jahrzehnt im Parlament nicht empfehlen: „Wenn man ein paar Jahre dabei ist, erkennt man schnell, welcher Abgeordnete kompetent, und wer eine heiße Luftblase ist.“ Mit den Jahren würde die Arbeit laut Wurm aber nicht weniger, sondern mehr werden.
Arbeitszeit mehr als 50 Stunden in der Woche
Das zeigen auch die Ergebnisse seiner Kolleginnen und Kollegen. Mehr als die Hälfte der Parlamentarier, die bei der Befragung teilgenommen haben, konkret 60,8 Prozent, arbeiten mehr als 50 Stunden in der Woche. Nur 25,3 Prozent schaffen es in ihrer Arbeitswoche unter 50 Stunden zu bleiben.
Beim Gehalt scheint sich der Großteil einig zu sein. 87,5 Prozent der Abgeordneten sind mit ihrer finanziellen Entlohnung sehr bzw. eher zufrieden. 8,8 Prozent würden sich am Monatsende etwas mehr in der Tasche wünschen. Drei der 80 Befragten wollten keine Angabe machen.
Die Auswertung aller Ergebnisse lesen Sie in unserer Coverstory ab heute Mittag im E-Paper und ab Samstag in der Trafik.