Frohe Ostern aus Favoriten
Ich hoffe, Sie hatten ein schönes Osterwochenende, haben Zeit im Grünen verbracht und über den Saharawind gerätselt. In den Medien wurde weiter über den berühmt-berüchtigten Reumannplatz gesprochen.
Am Karsamstag trat die Waffenverbotszone offiziell in Kraft. Das heißt das Tragen von Waffen und gefährlichen Gegenständen ist verboten, außer man hat einen triftigen Grund, wie die Berufsausübung. Wenige Tage davor am Gründonnerstag eröffneten dort vor versammelter Presse der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, NEOS-Stadtrat Christoph Wiederkehr, ÖVP-Wien-Chef Karl Mahrer und der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl mobile Büros in Klein-LKWs. Da die nächsten Polizeistationen weit weg sind, sollen sie mögliche Anlaufstellen für Bürger sein.
Weniger martialisch las sich am Wochenende der Favoritner Bezirksvorsteher Markus Franz im Kurier. Er erwies sich nicht als glühender Fan des Waffenverbots, sein Hauptanliegen liegt woanders: „Wir haben im Österreich-Schnitt 333 Polizisten für 100.000 Bewohnerinnen und Bewohner. In Favoriten haben wir für 220.000 Bewohner nur 319 Polizisten.“ Mehr Polizisten forderte er übrigens schon 2020. Damals fiel Franz mit origineller Wahlkampfwerbung auf, er zierte ein großes Graffiti am Columbusplatz. Darauf stand er Mundl-mäßig im Ruderleiberl, im Hintergrund hing der Anzug und im Aufgabenheft konnte man lesen: „Wo sind unsere 500 Polizisten? Was ist los mit K. Nehammer“
Nicht weit weg vom Reumannplatz wohnt die Familie Al-Katib*. Sie kamen in unserer Cover-Geschichte der Vorwoche vor. Vor zwei Monaten kamen die Mutter und die drei Kinder per Familiennachzug nach Österreich, der Vater hatte zwar bereits eine Wohnung gefunden, aber wartet auf die Auszahlung der erhöhten Mindestsicherung. Er habe den Antrag im Februar gestellt, Dokumente nachgereicht, aber noch nichts erhalten, erzählt er verzweifelt. Das neue Monat beginnt, die Vermieterin macht Druck.
Die Diskussionen rund um den Reumannplatz werden auch diese Woche weiter gehen. Bezirksvorsteher Franz hofft auf eine "sachliche, keine polemische Diskussion, und dass wir die Unterstützung bekommen, die wir eigentlich brauchen.“ Und wem der Reumannplatz zu wild ist, im Favoritner Böhmischen Prater kann man gewaltfrei Trampolin springen zum Kill Bill Hit « My Baby shot me down » im Techno Remix.