In einigen Produktgruppen sinken die Preise in den Supermarktregalen wieder etwas. So billig wie vor der Krise ist es aber bei weitem nicht.
Morgenpost

Inflation: Teurer Schmarrn

Hohe Lebensmittelpreise sind ein Fall für die Behörde.

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Eben erst wieder gespürt: Die Lücken, die ein Wochenendeinkauf in die Geldbörse reißt, sind immer noch kein Schmarrn. Auch wenn sich die Supermarktketten aktuell mit „Jetzt-wieder-billiger“-Aktionen zu übertrumpfen suchen. Aber man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Inflationsrate bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken lag im August (die Septemberdaten sind noch nicht amtlich) bei 9,8 Prozent. Und somit deutlich über der allgemeinen Inflation.

Während etwa die Weizenpreise, die mit Beginn des Ukrainekriegs durch die Decke geschossen waren, schon wieder nach unten gegangen sind, zahlen Konsumenten für Mehl, Brot und Teigwaren mehr als je zuvor. Da kann einem die sonntägliche Mehlspeis durchaus im Halse stecken bleiben. Und während die Kunden immer mehr Geld für Lebensmittel ausgeben müssen, klagen die Bauern, dass sie immer wenige für ihre Produkte bekommen.

 

Verkannte Königin

Dieser Gemengelage widmet sich auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), die derzeit die größte Branchenuntersuchung seit ihrem Bestehen durchführt. In den vergangenen Wochen und Monaten sind deren Prüferinnen und Prüfer ausgeschwärmt und haben hunderten Betrieben auf den Zahn gefühlt. Einige der Unternehmen, die den Wettbewerbshüterinnen eine Vielzahl an Dokumenten und Unterlagen übermitteln mussten, dürften da ordentlich ins Schwitzen gekommen sein.

Aktuell befindet sich der Bericht der BWB in Fertigstellung. Marina Delcheva und ich haben uns für die aktuelle profil-Ausgabe unter anderem angesehen, zu welchem Ergebnis die Behörde kommen könnte.

Apropos Mehlspeis: Im Zuge von Bundeskanzler Nehammers „Burgergate“ geriet wieder einmal die in Frankreich guillotinierte Habsburgerin Maria Antoinette ins Rampenlicht. Wie eigentlich immer, wenn historische Beispiele für Abgehobenheit und Oberflächlichkeit gesucht werden. Dabei hat sie den ihr zugeschriebenen Satz, dass die Hungernden, so sie kein Brot haben, doch Kuchen essen sollen, nie gesagt. Angelika Hagers Ehrenrettung für Maria Theresias jüngste Tochter und den neuesten Erkenntnissen der Historiker lesen Sie in der brandneuen profil-Ausgabe.

Einen kalorienreichen Montag wünscht

Christina Hiptmayr

 

Christina   Hiptmayr

Christina Hiptmayr

war bis Oktober 2024 Wirtschaftsredakteurin und Moderatorin von "Vorsicht, heiß!", dem profil-Klimapodcast.