Morgenpost

Wer ist Herbert Kickl?

Schulausflüge, Jörg Haider, der Weg zu den Freiheitlichen: Der Investigativ-Podcast gibt Einblicke in die Jugend des FPÖ-Chefs.

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Herbert Kickl auf Schulausflug in Frankreich: In einem Lokal treffen er und seine Klassenkollegen auf einen Soldaten der Fremdenlegion. Als dieser den Raum kurz verlässt, bleibt seine Kepi Blanc auf dem Tisch liegen, die weiße Kappe der Legionäre. Als der Soldat zurückkehrt, fragt ihn Kickl: „Was hätten Sie getan, wenn ich die Kappe genommen hätte?“ Die Antwort: „Ich hätte dich gefunden und getötet.“ Zurück in Kärnten wird Herbert Kickl diese Geschichte noch oft erzählen. Er ist fasziniert vom Militär, läuft früh in Tarnhosen herum, später will er Reserveoffizier werden (was ihm allerdings nicht gelingt).

Es gibt kaum einen Politiker, über dessen Herkunft so wenig bekannt ist wie Herbert Kickl. Die erste politische Biografie des FPÖ-Chefs, veröffentlicht von meinen Kollegen Gernot Bauer und Robert Treichler, bringt nun Licht in dessen Werdegang. Titel: „Kickl und die Zerstörung Europas“, erschienen im Verlag Zsolnay, die profil-Coverstory dazu finden Sie hier. Es ist eine investigative Biografie mit vielen neuen Fakten und Anekdoten aus dem Leben des Herbert Kickl. In fünf Podcast-Episoden erzählen die beiden Autoren, was sie herausgefunden haben. Zu hören: Ab heute, hier und auf allen gängigen Podcastplattformen.

In der ersten Folge geht es nicht nur um Kickls Klassenfahrt nach Frankreich, sondern auch um die ersten Berührungspunkte mit der FPÖ. Im damals von der SPÖ dominierten Kärnten ist der sportliche Gymnasiast Kickl fasziniert vom freiheitlichen Bildungslandesrat Jörg Haider, der später sein Mentor werden wird. „Kickl, sozial etwas verkrampft, bewundert Haiders spielerisch leichten Umgang mit den Leuten“, sagt Gernot Bauer.

Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort, ihre Schwerpunkte sind Klima, Medizin, Biodiversität, Bodenversiegelung und Crime.