Nachrichten aus der profil-Redaktion
Guten Morgen!
Heute darf ich Ihnen Nachrichten aus dem Inneren der profil-Redaktion liefern, die eine naheliegende Verbindung mit jenen Nachrichten haben, die wir für Sie recherchieren, bündeln und publizieren. Anlass: Gestern Montag fand die erst zweite Redaktionssitzung im Präsenzmodus seit Beginn der Corona-Pandemie statt. Rund 25 Redakteurinnen und Redakteure trafen sich also gleichzeitig „im Büro“ im 19. Wiener Gemeindebezirk. Fast alle größeren Zusammenkünfte in den vergangenen gut zwei Jahren hatten via Teams oder andere digitale Konferenztools stattgefunden. Stimmungslage: ein wenig Fremdeln (vor allem mit den Abläufen, kaum mit den Menschen); ziemliche Euphorie ob der direkten Begegnung; irgendwie auch ein Lernprozess von verschüttgegangener Kulturtechnik.
Die Hauptkonferenz besteht regelmäßig aus drei Teilen: Allgemeines, Rückblick, konkrete Planungen. Lassen Sie mich das – ganz ohne Verrat von Geheimnissen – am gestrigen Beispiel erklären!
Unter „Allgemeines“ fiel gestern etwa ein Bericht von Online-Chef Sebastian Pumberger. Er präsentierte die Entwicklung unserer Zugriffszahlen laut der Österreichischen Webanalyse ÖWA. Überaus erfreulich in einem insgesamt schwierigen Medienumfeld: Unique Clients, Visits, Page Impressions sind im vergangenen Jahr massiv gestiegen. Für uns noch wichtiger: Sie, liebe Leserinnen und Leser, bleiben länger auf unserer Website. Besonders starkes Wachstum verzeichnen wir auch bei unseren Podcasts, die mehr als 30 Prozent im letzten Jahr gewachsen sind.
Am Rande sprachen wir noch über den Relaunch von profil.at: Wir liegen perfekt im Zeitplan (über eine Phase von rund 1,5 Jahren) und werden im Sommer mit einem völlig neuen Auftritt online gehen. (Manche der neuen Inhalte sind freilich schon Teil von profil.at und werden sukzessive gestartet. Viele Geschichten publizieren wir seit einiger Zeit digital first oder digital only.)
Selbstkritisch und doch zufrieden
Unsere Rückschau bezog sich am Montag zentral auf die aktuelle Titelgeschichte: ein Porträt von Lena Schilling, das Sebastian Hofer nach mehreren Treffen mit der Klimaaktivistin verfasst hat. Die Redaktion – immer selbstkritisch – war ausnahmslos zufrieden. Zumal es Hofer gelungen war, all das einzufangen, was wir vorab in mehreren Konferenzen als Anforderung an ein derartiges Stück definiert hatten: Die dem Großteil von Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, vermutlich unbekannte junge Frau sollte als Symbol einer neuen Umweltbewegung erkennbar werden. Wie ist ihr Verhältnis zur Demokratie? Lassen sich die Mächtigen lokal und global von Einzelnen beeindrucken? Auch hohe Zufriedenheit mit den Fotos von Philipp Horak.
Weitere Debattenpunkte: Haben wir zu viele „Bleiwüsten“ – viel Text, wenig Illustration – (was ein Ressortleiter monierte) oder stimmt der Rhythmus von fotolastigen und textlastigen Seiten (meine Meinung). Schließlich sprachen wir über die rasante Fortentwicklung des „Heftes“: Durch die enge Verzahnung von Online- und klassischen Printinhalten (verfeaturte Podcasts zum Beispiel), durch neue Formate (jüngst „Streiten wir!“) hat sich die Struktur des Heftes verändert. Zu sehr? Wir fanden: In dieser Ausgabe ist uns die Abmischung gut gelungen, die Ausgabe zuvor war vielleicht zu wenig „Nachrichtenmagazin“.
Eine halbe Stunde auf der Suche
Den größten Teil der Redaktionssitzungen beansprucht die Planung von Print (samt ePaper) und Online – für die aktuelle Woche und mittelfristig. In dieser Morgenpost will ich darauf nur kurz eingehen (work in progress; manches wird nicht zustande kommen oder erst später; die Konkurrenz schläft nicht). So viel aber: Wir suchten eine gute halbe Stunde nach der richtigen Titelgeschichte, nach deren konkreter Ausrichtung, nach möglicher Titelgestaltung, nach dem besten (und verfügbaren) Journalistenteam. Unsere Kriterien: Was liegt aktuell an? Womit hatte sich profil zuletzt beschäftigt? Und vor allem: Was kann, was sollte Sie, liebe Leserinnen und Leser interessieren? Antwort: Aus der Sicht von Montag wird es am kommenden Wochenende ein spezieller Aspekt des Ukraine-Krieges sein.
Einen angenehmen Dienstag wünscht Ihnen
Christian Rainer
Herausgeber und Chefredakteur