Sich von der Welt abschotten und Weltraumschrott
Sie bauen Siedlungen auf Ackerflächen und sind überzeugt von der Macht der Natur: Im sogenannten “Anastasialand” gedeiht die gleichnamige russische post-religiöse Bewegung seit Jahren auch in Österreich. Was erstmal nach einer harmlosen Öko-Gemeinschaft klingt, wird vom Verfassungsschutz beobachtet, denn: Die Sekte kämpft mit ihrem verschwörungsideologischen und antisemitischen Image. Die Faszination dreht sich um Anastasia, einer Lady aus der Taiga, über die der russische Autor Wladimir Nikolaevič Megre in einer elfbändigen Buchreihe geschrieben hat.
Die „Anastasia-Bewegung“ will sich von der Modernität abschotten - mein Kollege Moritz Ablinger ist in die Welt der Taiga-Queen eingetaucht und stieß auf esoterische Träumer, rebellische Bauern und Möchtegern-Pädagogen. Rund 800 Österreicher:innen sollen Teil der Sekte sein. Die Bewegung, entstanden Ende der 90-Jahre, ist in Niederösterreich, Oberösterreich und im Burgenland verbreitet, eine Bestandsaufnahme lesen Sie hier.
Ein Blick ins All
Unsere Erde erreichen auch immer wieder Bestandsaufnahmen aus dem All: Verwackelte Bilder von vermeintlichen UFOs sorgen seit Jahrzehnten für abstruse Theorien. In den allermeisten Fällen gibt es eine plausible Erklärung: Viele dieser “unidentified foreign objects” - kurz UFOs - werden dann doch rasch als Ballone, Müll oder Drohnen identifiziert. Zwei bis fünf Prozent aber bleiben laut dem Pentagon jedoch mysteriös. Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter David Grusch hat vor US-Abgeordneten unter Eid über unbekannte Flugobjekte ausgesagt. In einem geheimen Forschungsprojekt werde versucht, abgestürzte UFOs zu reparieren, damit könnte es bald einige Milliarden potenzielle UFO-Forscher geben. Meine Kollegin Siobhán Geets hat hier über seine abenteuerlichen Behauptungen geschrieben - auf dem Boden der Tatsachen.
Abschotten vom Krieg
Ganz von Russland abschotten wollen sich so manche heimische Unternehmen nicht - trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich das in Österreich gebunkerte russische Vermögen laut profil-Recherchen vermehrt.
Der Holzriese Egger etwa ist seit 2005 in Russland tätig und sagt: „Wir bei EGGER betrachten unsere Mitarbeitenden als Teil der Unternehmens-Familie. In dieser Familie arbeiten auch unsere rund 1.200 russischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie und ihre Familien trifft keinerlei Schuld an diesem Konflikt.” Mehr dazu in der dieswöchigen Titelgeschichte “Geld ist dicker als Sanktionen”, die Sie bereits im E-Paper lesen können.
Doch nun zurück auf österreichischem Boden: Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart!
Elena Crisan