Morgenpost

Smash!

Das neue, stabile Jugendwort des Jahres, Digga!

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Smash ist gommemode, Bro! Auf Hochdeutsch: “Smash” ist unbesiegbar, im wahrsten Sinne des (Jugend-)Wortes. 

Österreich hat also ein neues Jugendwort des Jahres. Bevor Sie sich schon so frühmorgendlich alt fühlen: Keine Sorge, ich tue es auch (Jahrgang 1990).

Smash” hat es heuer mit knapp 3000 der über 10.000 Stimmen zum Jugendwort des Jahres geschafft. Ins (altmodische?) Hochdeutsch übersetzt wird “Smash” vor allem als Verb ("smashen") benutzt und bedeutet so viel wie "mit jemandem etwas anfangen", "jemanden abschleppen" oder auch "mit jemandem Sex haben". "Anbandeln", “aufreißen” oder - mit Verlaub - “pempan” könnte man auch dazu sagen.

Gleichzeitig scheint “Smash” aber auch einen Bedeutungswandel durchlaufen zu haben und als Adjektiv die Stelle von Verstärkungswörtern wie "geil", "super", "klasse" einzunehmen - auch bekannt als “leiwand”, “oag” oder “zach”.

Wörter, die derzeit wohl auch oft an der Universität Wien fallen. Richtig smash finden manche Studierende nämlich die seit zwei Wochen andauernde Besetzung eines Hörsaals (#ErdeBrennt); die Besetzerinnen und Besetzer fordern das Aus für fossile Energieträger, Steuern auf Übergewinne und Vermögen sowie die Sicherung der Hochschulfinanzierung. profil-Autorin Lena Leibetseder war es nicht zu cringe und hat eine Nacht im besetzten Hörsaal verbracht. Warum die anfangs euphorische Stimmung langsam abebbt und immer öfter von Räumung der Besetzung die Rede ist, lesen Sie in der Reportage meiner Kollegin. Bilder von der Uni-Besetzung sehen Sie hier

Eine wylde (krasse) Affäre überschattet übrigens auch das Wiener Burgtheater. Direktor Martin Kušej wird vorgeworfen, er pflege einen cholerisch-autoritären Führungsstil. Auf einen Bericht im aktuellen profil reagierte der Burgtheater-Direktor mit einer internen Botschaft an Ensemble und Team und forderte Solidarität mit ihm.

Ob sich Martin Kušej damit “slay” (cool, selbstbewusst) verhalten hat? Machen Sie sich gerne ein eigenes Bild davon, zum Beispiel im Exklusiv-Interview mit Stefan Grissemann.  

Aber zurück zum Wort des Jahres, das wurde nämlich auch gewählt - und spiegelt irgendwie den Gefühlszustand der österreichischen Seele 2022 wider: Platz 3: Korruption, Platz 2: Klimabonus und auf Platz 1: Inflation.

Und das Unwort des Jahres? Richtig geraten: Energiekrise. Auch nicht viel schöner.

Falls Sie sich schon Gedanken über das (Jugend-)Wort 2023 machen möchten: Die Abstimmungen finden Sie auf oewort.at, dort sehen Sie auch alle nominierten Wörter des aktuellen Jahres – für den Fall, dass Sie Ihren Wortschatz erweitern möchten.

Ein stabiles - und hoffentlich nicht cringes Wochenende wünscht

Maximilian Mayerhofer

Maximilian Mayerhofer

Maximilian Mayerhofer

war bis Mai 2023 Online-Redakteur bei profil. Davor war er beim TV-Sender PULS 4 tätig.