Streiten wir über den ORF!
Von Clemens Neuhold
Wie Sie hoffentlich bereits gemerkt haben, wurde profil.at einem Relaunch unterzogen. Eine neue Lounge im Relaunch möchte ich Ihnen ans Herz legen: profil.at/streit.
Der Sinn dieses neuen Debatten-Formats: Die Streitkultur in Österreich in Zeiten von Shitstorms zu heben. Bezogen auf das bisher hitzigste Streit-Thema, den ORF, ziehen wir eine erste, höchst zufriedene Bilanz. Anfang August hat Neos-Mediensprecherin Henrike Brandstötter gefordert: „Retten wir die Medienvielfalt. Drehen wir orf.at“ ab. Ein Debattenbeitrag, der aktueller und kontroversieller nicht sein konnte. Bei den Medientagen vergangene Woche kündigte ORF-General Roland Weißmann schließlich eine Halbierung der zeitungsähnlichen Inhalte auf orf.at an. Die Argumente der privaten Verlage (VÖZ) und des Vereins der ChefredakteurInnen, die sich vehement für einen solchen Teil-Rückzug des gebührenfinanzierten ORF aus ihrem Stammgeschäft aussprachen, lesen Sie in unserer aktuellen ORF-Geschichte. Zwischenstand der Debatte: orf.at soll nicht abgedreht, aber näher ans Kerngeschäft Funk- und Fernsehen (auch gestreamt) hingedreht werden.
Flut gegen die Wut?
Den ORF-Schwerpunkt im aktuellen profil garniert ZIB2-Anchorman Armin Wolf mit einer Streitschrift, in der er begründet, warum „Medienmenschen“ Social Media-Kanäle „mit Journalismus fluten“ sollten. Wolf hat Übung darin. Er hält alleine auf Twitter aktuell bei 570.000 Followern. Nur zwei Tage nach Erscheinen des Artikels kontert Falter-Herausgeber Armin Thurner Wolf mit seiner Seuchenkolumne. „Dieses Dortsein ist fatal: es ermöglicht es uns eben nicht, diese Zone mit gutem Journalismus zu fluten. Vielmehr flutet diese Zone uns mit ihren Prinzipien. Sie macht aus Journalisten Werbeträger ihrer selbst.“
Ein Streit auf höchstem Niveau. Wie man Wolf kennt, to be continued.
Und wie soll es weitergehen mit der GIS-Gebühr, die reformiert werden muss? Darüber werden die Grünen noch mit ihrem Koalitionspartner ÖVP heftig streiten.
Wir streiten auf profil.at/streit übrigens auch über die Neutralität Österreichs oder die mangelnde CO2-Neutralität der Heizschwammerl. Mit „Cash & Clash“ haben wir die wirtschaftspolitische Dauerdebatte des Landes etabliert. Schauen Sie rein und sagen Sie uns, worüber Sie streiten wollen. [email protected]
Einen meinungsstarken Dienstag wünscht
Clemens Neuhold
