Morgenpost

Trump-Kater und Klimakonferenz: Ein trüber Faschingsbeginn

COP29: In Baku wird ab heute um mehr Geld für den Klimaschutz gefeilscht.

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Es ist ein Kunststück, der heute startenden Klimakonferenz in Baku, Aserbaidschan, optimistisch entgegenzusehen. Bis zu 50.000 Menschen aus 197 Staaten werden an dem bis zum 22. November angesetzten Megaevent fürs Weltklima teilnehmen. Die größte Aufmerksamkeit galt im Vorfeld aber den Abwesenden: Noch-US-Präsident Joe Biden wird nicht in den Ölstaat reisen, Deutschlands Kanzler Olaf Scholz sagte vergangene Woche wegen der zerfallenen Ampelkoalition ab – und Donald Trump wird wohl gleich ganz aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen, sobald er am 20. Jänner 2025 das Amt antritt. Umso mehr ist zu hoffen, dass die in Baku anwesenden Verhandlungsteams schaffen, was sie sich vorgenommen haben: Den Klimaschutz mit mehr Geld auszustatten, um vor allem Entwicklungsländern beim Umstieg auf Erneuerbare und bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die bisher beschlossenen 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr sind viel zu wenig – und laufen zudem 2025 aus.

Trumps Wiederkehr: Der Joker, Teil 2

Wer wie ich immer noch nicht ganz erfassen kann, warum die Amerikaner:innen den bekennenden Klimaleugner Trump („We are gonna drill, baby, drill!“ – „Wir werden nach Öl bohren, Baby, bohren!“) zum zweiten Mal gewählt haben, der sei die Analyse meiner Kolleg:innen Siobhán Geets und Robert Treichler empfohlen. Ihre Coverstory mit dem bezeichnenden Titel „Der Joker Teil 2“ finden Sie hier.

Her mit der Ablenkung!

Eigentlich aber schreit dieser weltpolitisch eher deprimierende 11. 11. (Faschingsbeginn!) nach Eskapismus. Die Kolleg:innen Natalia Anders, Sebastian Hofer und Eva Sager stürzten sich folgerichtig in die quietschbunte Welt der Influencer:innen. Sie porträtierten einige der einflussreichsten Menschen, von denen Sie noch nie gehört haben. Zum Beispiel die deutschen Influencerinnen Kim und Stachel, die in ihrem gemeinsamen Podcast „Alpha Females“ die vielen reinen „Alphamänner“-Formate parodieren – und quasi nebenbei „das feministische Selbstverständnis der Gen Z prägen und Sex enttabuisieren“. Nachzulesen hier.

Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort, ihre Schwerpunkte sind Klima, Medizin, Biodiversität, Bodenversiegelung und Crime.