15 Jahre nach Schwarz-Blau: Wie sich Wolfgang Schüssel zum Kanzler hochtrickste
Am Abend des 3. Oktober 1999 hätten nur verwegene Spieler auf ihn gewettet: Die politische Karriere des damals 54-jährigen Wolfgang Schüssel war so gut wie zu Ende. Dass seine Partei ihn vier Jahre zuvor zum Obmann gemacht hatte, war eher eine Verlegenheitslösung gewesen; dass er eine Nationalratswahl vom Zaun brach, die mit einem klaren Sieg der SPÖ endete, schien den Kritikern nur recht zu geben. Und jetzt war die stolze Volkspartei unter seiner Führung bei Nationalratswahlen erstmals auf Platz drei abgerutscht. ÖVP-Obmänner waren schon wegen kleinerer Katastrophen davongejagt worden.
Für etwas Verwunderung sorgte deshalb auch der in der Wahlnacht entstandene profil-Cover: "Sieger Haider! Schüssel Kanzler?" Schüssel Kanzler? Der ÖVP-Vorstand hatte sich doch nach Vorliegen des Wahlergebnisses einstimmig festgelegt, nicht einmal in Regierungsverhandlungen einzutreten, sondern sofort in Opposition zu gehen, wie es Schüssel für diesen Fall vor der Wahl angekündigt hatte. Wie sollte er da Kanzler werden?
Aber es gab eine Vorgeschichte.
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