2017 im Rückblick: März
2. März
Skisprung.
Stefan Kraft schafft als erster österreichischer Skispringer das WM-Double. Er gewinnt bei der nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Lahti nach dem Normal- auch den Großschanzenbewerb.
3. März
Eurofighter.
FPÖ und Grüne verständigen sich auf die Einsetzung eines neuen Eurofighter-Untersuchungsausschusses, der schließlich von allen Fraktionen unterstützt wird. Inhalte sind sowohl der Kaufprozess als auch der vom damaligen Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) eingegangene Vergleich mit den Anbietern. Wesentliche neue Erkenntnisse bringen die Untersuchungen in den kommenden Monaten nicht.
5. März
Hirscher.
Marcel Hirscher holt sich zum sechsten Mal in Folge die große Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups. Der Salzburger sichert sich zudem als Gewinner des Riesentorlaufs und Vierter des Slaloms in Kranjska Gora auch beide Disziplinwertungen.
5. März
Erdoğan.
Die diplomatische Krise zwischen der Türkei und dem Rest Europas erreicht einen neuen Höhepunkt: Aus Ärger über das Verbot von Auftritten türkischer Minister wirft Präsident Recep Tayyip Erdoğan den deutschen Behörden „Nazi-Methoden“ vor. Wenige Tage später spricht er im Zusammenhang mit den Niederlanden aus demselben Anlass von „Nazi-Relikten und Faschisten“. Auch in Österreich werden öffentliche Auftritte türkischer Regierungsmitglieder verhindert. Sie sollten Stimmung für ein Ja beim türkischen Referendum am 16. April über eine Verfassungsänderung machen, die Erdoğan weitreichende Vollmachten verschaffen soll.
10. März
Südkorea.
Das südkoreanische Verfassungsgericht enthebt Präsidentin Park Geun-hye wegen eines Korruptionsskandals um ihre langjährige Vertraute Choi Soon-sil des Amtes. Der Medienriese Samsung soll hohe Summen an Unternehmen und Stiftungen von Choi gezahlt und im Gegenzug politische Unterstützung für die Fusion zweier Konzerntöchter erhalten haben. Wenige Tage später wird Park festgenommen und in der Folge wegen Korruption vor Gericht gestellt.
15. März
Niederlande.
In den Niederlanden wird der Vormarsch der extremen Rechten gebremst: Die rechtsliberale VVD von Ministerpräsident Mark Rutte bleibt trotz Verlusten bei der Parlamentswahl stärkste Partei, der Rechtspopulist Geert Wilders und seine Partei für die Freiheit (PVV) verfehlen den vielfach prognostizierten Wahlsieg deutlich, werden aber mit 13 Prozent zweitstärkste Kraft. Nachdem Rutte eine Zusammenarbeit mit Wilders kategorisch ablehnt, vergehen mehr als sieben Monate, bis er eine neue Koalitionsregierung bilden kann.
22. März
Terror, London.
Bei einem Anschlag auf das Parlament in London werden fünf Menschen getötet, unter ihnen der Täter. Ein zum Islam konvertierter Brite fährt auf der Westminster Bridge zunächst mit seinem Auto Fußgänger an und tötet dabei drei Passanten. Anschließend ersticht er einen Polizisten vor dem Parlament, bevor ihn die Polizei erschießt. Rund 50 weitere Menschen werden verletzt, darunter zahlreiche ausländische Touristen. Der IS reklamiert die Tat für sich.
24. März
Obamacare.
US-Präsident Donald Trump scheitert mit seinem nächsten Wahlkampfversprechen, nämlich dem, das Gesundheitssystem seines Vorgängers Barack Obama durch ein billigeres Modell zu ersetzen: Die intern uneinigen Republikaner ziehen ihren Gesetzentwurf zum Umbau von „Obamacare“ kurz vor der Abstimmung im Parlament mangels Erfolgsaussichten zurück. Bis heute ist Obamacare nicht abgeschafft, ein neues System der Krankenversicherung weit und breit nicht in Sicht.
30. März
Venezuela.
Der Oberste Gerichtshof Venezuelas entmachtet das von der Opposition dominierte Parlament. Das Gericht übernimmt die parlamentarischen Kompetenzen und stärkt damit die Position des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro deutlich. Die Entscheidung wird drei Tage später wieder zurückgenommen, sie stellt aber den Beginn einer landesweiten Welle von Protesten gegen die diktatorischen Ambitionen Maduros im wirtschaftlich schwer angeschlagenen Venezuela dar, die in den folgenden Monaten über 100 Todesopfer fordern und zur Verhaftung Tausender Menschen führen.