Am Nullpunkt: Die Geschichte einer syrischen Flüchtlingsfamilie

Die Syrerin Hanan Hasan kam mit ihrem Mann Talal Alhamzah und ihren vier Kindern auf abenteuerlichen Wegen nach Österreich. Ihre Geschichte erzählt viel über die Fähigkeit von Menschen, unermessliche Verluste zu bewältigen und noch einmal ganz von vorn anzufangen. Und nicht zuletzt legt sie die gravierenden Schwächen der europäischen Flüchtlings- und Asylpolitik bloß.

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Das gute Leben, die Unbeschwertheit, der Übermut. Ein einziges Bild von früher blieb dem Vater auf seinem Mobiltelefon. Es zeigt die fröhlichen Gesichter seiner Kinder, die in der Küche ihres Hauses in Damaskus Arabischer Frühling spielten. „Ausgehen, wann und mit wem ich will!“, forderte Reem, die Älteste. „Freiheit! Demokratie!“, stand auf den Zetteln ihrer Geschwister. Ismail hielt seine Parole verkehrt in die Kamera: „Nieder mit den diktatorischen Eltern!“ Die Kinder bogen sich vor Lachen.

2011, als die Menschen in Syrien anfingen, für ein besseres Leben auf die Straße zu gehen, ließ sich die Revolution wie ein lebensfroher Taumel an, eine Party ohne Sperrstunde. „Es wurde viel gesungen auf den Plätzen“, sagt Talal Alhamzah, 52. Die nächsten Bilder auf seinem Mobiltelefon zeigen seine Frau Hanan Hasan und ihre vier gemeinsamen Kinder als Flüchtlinge im Libanon, in der Türkei, auf der griechischen Insel Samos, wo man ihnen Nummern auf die Handrücken schrieb, als wären sie Verbrecher.

Wie lässt sich ermessen, was zwischen den Bildern verloren gegangen ist? ...

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