Edith Meinhart

Aus der Redaktion

Das Porträt einer Flüchtlingsklasse aus Wien-Ottakring und der britische Historiker Timothy Garton Ash über Meinungsfreiheit und Fake News.

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2015/16 brauchten in Wien Tausende junge Syrer und Afghanen auf die Schnelle einen Platz in einer Schule. Die Kapazitäten in den normalen Klassen waren bald erschöpft. Um zu verhindern, dass schulpflichtige junge Menschen über Wochen hinweg ­untätig herumsitzen, rief die Stadt eigene Klassen ins Leben – eine davon in einer Neuen Mittelschule in Wien-Ottakring. Insgesamt vier Mal war Edith Meinhart im vergangenen halben Jahr in der 4c in der Wiener Koppstraße zu Besuch, wo 23 Flüchtlinge ihre letzte Chance auf einen Abschluss im regulären Schulsystem hatten. Am Ende schaffte es weniger als die Hälfte. Integration ist – selbst unter idealen Vorzeichen wie in diesem Fall – ein steiniger Weg, der auch nicht immer zum Ziel führt. Was wird aus der 16-jährigen Maryam? Wo werden die Brüder Saleem und Sherkan und all die anderen aus der 4c landen? Wo sind sie im nächsten Sommer, wo in fünf, zehn Jahren? Meinhart verfasste zum Schulschluss das Porträt einer Klasse, die sich nun in alle Richtungen verstreut.

Timothy Garton Ash gehört seit vielen Jahren zur kleinen Elite wahrhaft unabhängiger Denker. In seinen Büchern setzt sich der britische Historiker und Schriftsteller kenntnisreich mit der jüngeren Vergangenheit auseinander, bezieht aber auch klar und luzide Stellung zu den brennenden Fragen der Gegenwart. Im Interview mit Martin Staudinger und Robert Treichler spricht Ash über Meinungsfreiheit, die Segnungen und Auswüchse der political correctness, Fake News und das wichtigste Schmiermittel des sozialen Zusammenhalts: Humor. „Es ist ein Zeichen für ­eine gesunde, multikulturelle Gesellschaft, wenn wir uns übereinander lustig machen können“, meint Garton Ash. Der Bitte der profil-Redakteure, einen möglicherweise nicht ganz korrekten Witz zu erzählen, kam er leider nicht nach.

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