Aus der Redaktion: Strache-Videos, Odin Wiesinger
Die aktuelle Ausgabe bietet Ihnen statt einer obligaten Titelgeschichte de facto gleich deren zwei. Das war, zugegeben, so nicht geplant, doch manchmal überschlagen sich die Ereignisse bekanntlich, und ernstzunehmender Journalismus besteht darin, auf veränderte Umstände flexibel zu reagieren.
In Wahrheit hatte bereits Titelgeschichte Nr. 1 eine von längerer Hand geplante Coverstory ersetzt: Nach der Berufung des FPÖ-nahen und burschenschaftlich beseelten Malers Odin Wiesinger in den oberösterreichischen Landeskulturbeirat disponierten wir am Mittwoch kurzerhand um. Angelika Hager, Sebastian Hofer, Gregor Mayer und Wolfgang Paterno nahmen die vordergründig skurrile, in Wahrheit jedoch durch und durch skandalöse Personalie zum Anlass, das krude Kulturverständnis der Freiheitlichen im Allgemeinen und Wiesingers rechtsrabiate Kunstauffassung im Besonderen zu beleuchten.
Dann kam etwas dazwischen. Am Freitagabend, Punkt 18 Uhr, zündeten die „Süddeutsche Zeitung“ und „Der Spiegel“ eine Nachrichtenbombe, die Österreichs Regierung glatt in die Luft sprengen könnte. Dass die ÖVP/FPÖ-Koalition nach Heinz-Christian Straches Ibizagate nonchalant zur Tagesordnung übergeht, erscheint selbst in Zeiten fortgeschrittener politischer Schamlosigkeit einigermaßen undenkbar.
Und damit sind wir bei Titelgeschichte Nr. 2, die zwar später als Nr. 1 entstand, aufgrund ihrer Dringlichkeit aber in die Pole-Position vorrückte: Sie handelt, kurz und bündig, vom spektakulären Scheitern des türkis-blauen Experiments. So viel steht jetzt schon fest, auch wenn davon auszugehen ist, dass die Ereignisse sich weiterhin überschlagen werden. Mehr dazu lesen Sie in der nächsten profil-Titelgeschichte.
Ihre Redaktion