Christina Hiptmayr und Joseph Gepp

Aus der Redaktion

Zehn Jahre nach der Lehman-Pleite: Kann es wieder passieren?

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Am 15. September 2008 erklärte die US-Investmentbank Lehman Brothers ihre Insolvenz. In der Folge wurde die Finanzwelt von einem Beben erschüttert, dessen Ausmaß den Vergleich mit dem historischen Börsencrash des Jahres 1929 nicht zu scheuen brauchte. Das unerwartet schnelle und entschiedene Vorgehen der internationalen Politik konnte die totale Katastrophe jedoch mit knapper Not verhindern. Aber wie sicher ist der Konjunkturfriede, in dem sich die Weltwirtschaft inzwischen wieder leidlich bequem eingerichtet hat?

Er ist alles andere als ungefährdet, wie Joseph Gepp und Christina Hiptmayr in zehn Thesen anschaulich darlegen. Ihr Fazit: „Vieles deutet darauf hin, dass mit den Notmaßnahmen nach 2008 nur Zeit gewonnen wurde. Die nächste Krise wird deshalb möglicherweise schlimmer als die letzte.“ Man könnte gegensteuern, doch dafür wäre ein grundlegender Systemwechsel nötig. „Die Politik müsste mit aller Entschlossenheit daran arbeiten und geeignete Maßnahmen setzen.“ Zum Abschluss immerhin ein Hoffnungsschimmer: „Ein wenig Zeit bleibt uns noch.“

Aus der unglaublichen, aber verbürgten Geschichte eines jungen afroamerikanischen Polizisten, der sich 1979 in die Reihen des rechtsextremen Ku-Klux-Klan schmuggelte, schlägt Spike Lee in seinem neuen Film „BlacKkKlansman“ (ab Ende dieser Woche im Kino) einiges an anarchischer Komik.

Stefan Grissemann traf den New Yorker Regisseur in Berlin zum Exklusivinterview – und erlebte einen ebenso gut gelaunten wie kämpferischen Pionier des amerikanischen Black Cinema, der gegen Rassismus und Donald Trump wetterte und das Lachen über todernste Angelegenheiten verteidigte. Wie die Rechtspopulisten heißen, die in Österreich gerade an der Macht sind, wollte er zwischendurch wissen. Die Chance, dass Spike Lee in naher Zukunft eine deftige politische Komödie über die FPÖ drehen wird, ist trotzdem gering.

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