Aus der Redaktion
Im Universum der Emojis, Kinderzimmerstars und lilafarbenen Einhörner gelten Gesetze, die dem durchschnittlichen, also ortsunkundigen Erwachsenen oft ziemlich spanisch erscheinen. Weil man aber nie auslernt (und manchmal auch für eine aktuelle profil-Titelgeschichte Anschauungsmaterial sammeln muss), haben sich Irina Angerer und Sebastian Hofer in den vergangenen Wochen auf dieses fabelhafte Terrain gewagt. Sie sahen YouTubern, Snapchattern, WhatsAppern und anderen digitalen Eingeborenen bei der täglichen Arbeit zu, um herauszufinden, was Kindern und Jugendlichen im Internet alles widerfährt. Erster Eindruck: Spanisch ist gar kein Ausdruck! Zweiter Eindruck: Halb so wild. Kinder hatten auch früher schon eigenwillige Vorlieben und Eltern ihre liebe Not damit. Was besorgte Mütter und Väter sonst noch wissen sollten, bevor sie ihre Kleinen mit Smartphones und Tablets ausstatten, haben Angerer und Hofer dann aber weitgehend analog recherchiert. Ihr Fazit: „1. Kinder nicht allein lassen. 2. Ihnen aber auch nicht auf den Wecker gehen.“ Und drittens kann es in diesem Zusammenhang auch nicht schaden, wenn Erwachsene ihr eigenes Medienverhalten selbstkritisch hinterfragen.
Die jüngste profil-Quartalsumfrage liefert eine bemerkenswerte Erkenntnis: 64 Prozent der Österreicher sind der Meinung, die Zuwanderung der vergangenen Jahre gefährde das Sozialsystem und den sozialen Frieden im Land. Clemens Neuhold zeigt, wie die ÖVP/FPÖ-Regierung diese Stimmungslage nutzt, um den Sozialstaat großflächig umzubauen. Laut der aktuellen Sonntagsfrage schaden die entsprechenden Pläne der Koalition keineswegs, was wiederum die SPÖ, die selbst ernannte Partei der sozialen Gerechtigkeit, in ein strategisches Dilemma stürzt. Die sozialdemokratische Misere thematisiert auch Gernot Bauer in seinem Leitartikel.
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