Aus der Redaktion
In der Vorwoche verging kein Tag, an dem Sebastian Hofer seinen Abschied in den Feierabend nicht mit einem herzlichen „Hasta la vista“ oder, bedeutungsschwanger, mit „I’ll be back“ zelebriert hätte. Diese Phase wird vermutlich vorübergehen. Was mit Sicherheit bleibt, ist jedoch die Faszination, die Arnold Schwarzenegger auf seine Zeitgenossen ausübt. In der aktuellen Titelgeschichte aus Anlass des 70. Geburtstags eines ewigen Äktschn-Helden spürt Hofer dieser Faszination in einem bewusst schizophren angelegten Zweifachporträt nach, das der staunenswerten und oft auch irritierenden Vielschichtigkeit der österreichisch-amerikanischen Jahrhundertfigur kaum etwas schuldig bleibt. „Arnold Schwarzenegger kann für jeden alles sein: gut, böse, jenseits“, schreibt Hofer. Julia Schwaiger steuert die biografischen Hintergründe bei – und Arnie himself wie immer die launigsten Einzeiler: „Normaal konn i schon meah vertrogn ois drei Gläser Schämpain!“
In der Politlandschaft Österreichs ist er so etwas wie ein erratischer Block. Peter Pilz hat sich um verbindliche Zugehörigkeitsnachweise nie geschert und damit Freund und Feind oft gleichermaßen brüskiert. Nach seiner Demontage bei den Grünen plant er den Wiedereinzug ins Parlament – diesmal jedoch nicht verkappter -, sondern deklarierterweise als Ich-AG. Christa Zöchling hat das Wirken von Pilz von Anfang an journalistisch begleitet. Sie würdigt seine Meriten um die Aufarbeitung von Skandalen, unterschlägt jedoch nicht die Kollateralschäden, die dabei oft genug anfielen. Ihr Porträt wird dem Phänomen Pilz insofern gerecht, als es punktgenau in der Mitte zwischen Wohlwollen und Kritik angesiedelt ist. Man muss den Mann nicht mögen – eines aber, schreibt Zöchling, lässt sich nicht wegdiskutieren: „Ohne ihn wäre die Republik heute eine andere.“
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