Aus der Redaktion
Dienstag dieser Woche soll auf Antrag der Grünen und der FPÖ im Nationalrat die Neuauflage des Eurofighter-Untersuchungsausschusses beschlossen werden. Läuft alles wie geplant, könnte er seine Arbeit bereits im April aufnehmen. FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache hat im Vorfeld beteuert, den „vollen Sachverhalt aufzuklären“. Er wird beim Wort zu nehmen sein. Denn das hochbrisante Rüstungsgeschäft führt tief in die Vergangenheit der Freiheitlichen Partei – sehr viel tiefer, als die Erkenntnisse des ersten Untersuchungsausschusses 2006/2007 vermuten ließen. Der Eurofighter-Skandal ist auch und vor allem ein FPÖ-Skandal. Seit Wochen arbeitet sich Michael Nikbakhsh durch eine mehrere Tausend Seiten starke EADS-Dokumentation, die immer neue Details und nun auch eine in dieser Form bisher völlig unbekannte Geschichte ans Licht bringt. Es ist die Geschichte einer Mesalliance zwischen früheren FPÖ-Vertretern und EADS. Das Aktenmaterial zeigt, wie leidenschaftlich der Rüstungskonzern die Blauen spätestens ab dem Jahreswechsel 2001/2002 umarmte – und wie gerne sich diese umarmen ließen. Der Eurofighter-Deal steht damit mehr denn je unter Manipulationsverdacht.
Was Gefahr bedeutet, weiß Petra Ramsauer aus eigener, unmittelbarer Anschauung. Seit Jahren berichtet sie aus Kriegs- und Krisengebieten – vor allem über den Konflikt in Syrien – und ist dabei immer wieder unter Beschuss geraten. Besonders bedrohlich war die Situation bei den Recherchen zu ihrer aktuellen Reportage aus Mossul, der umkämpften Hochburg der Terrormiliz IS im Irak. Während Ramsauer mit einer Familie sprach, die gerade aus der Stadt geflohen war, schlug in unmittelbarer Nähe eine Granate ein. Wie durch ein Wunder wurden weder die Flüchtlinge noch die Reporterin verletzt. „Jeder Meter näher wäre tödlich gewesen“, mailte Ramsauer an die Redaktion, nachdem sie von irakischen Truppen aus der Gefahrenzone gebracht und mit Abendessen versorgt worden war: „Alles gut – auch der Fisch.“
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