Christoph Zotter in Ceuta

Aus der Redaktion

Angelika Hager traf im Zuge ihrer Recherche zur Titelgeschichte Pietro Beccari, Chef des Luxusmodeunternehmens Fendi, zum Interview. Christoph Zotter wiederum eine EU-Außengrenze, die nicht dicht gemacht werden kann. Die Woche in der profil-Redaktion.

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Karl Lagerfeld spielt im Leben viele Rollen, darunter seine liebste: Arbeitstier. Schon in aller Herrgottsfrühe sitzt der deutsche Modeschöpfer im Designerbüro, zeichnet, liest und entwirft – nur seine Katze ist Zeugin. So berichtet es jedenfalls Pietro Beccari, Chef des italienischen Traditionsunternehmens Fendi, für das Lagerfeld seit mehr als einem halben Jahrhundert tätig ist. Angelika Hager traf Beccari zum Interview und bat ihn um Auskunft: Was ist Luxus? Warum brauchen wir ihn? Und bedeutet er immer das Gleiche? Für die aktuelle Titelgeschichte drangen Hager und Sebastian Hofer tief in die Welt der 100.000-Euro-Uhren, Maßhandtaschen und Aussteigerparadiese ein. Ihr Fazit in aller Kürze: Luxus ist, was man dafür hält.

Christoph Zotter war von seinem wohlverdienten Urlaub so entkräftet, dass er ihn kurz entschlossen unterbrach. Er nahm die Fähre vom spanischen Festland über die Straße von Gibraltar und dockte eine Stunde später auf dem afrikanischen Kontinent an – genauer gesagt in der 80.000-Einwohner-Stadt Ceuta, einer von zwei spanischen Exklaven. Sie ist unter Touristen für ihre traumhaften Parkanlagen bekannt, seit 1993 aber auch für etwas weniger Einladendes: einen riesigen Zaun, der als Vorbild aller Migrationsbarrieren in Europa gilt – Tränengas und Stacheldraht inklusive. Trotz dieser martialischen Befestigungsmaßnahmen schafften es seit Beginn dieses Jahres auffällig viele Afrikaner, den Zaun zu überwinden. Die spanischen Grenzer, die sie davon abhalten sollen, gaben sich Zotter gegenüber betont gelassen. Sie wissen längst, was die alten und neuen Populisten in Europa partout nicht begreifen wollen: Ganz dicht wird die EU-Außengrenze nie sein – so verbissen man auch daran herumzimmert.

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