Aus der Redaktion
Es sind Relationen, die Beklemmung auslösen. Laut einer Studie der EU-Agentur für Grundrechte hat in der Europäischen Union jede dritte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form der sexuellen Belästigung erlebt. Über psychische Gewalt auf Beziehungsebene berichteten gar 38 Prozent der Frauen. Auch hierzulande ist sexualisierte Gewalt gegen Frauen alles andere als ein Fremdwort. Und jetzt also „#MeToo“. Der tiefe Fall des amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein hat einen weltweiten Kulturkrieg ausgelöst: Im Minutentakt werden mutmaßliche Täter geoutet, Opferbekenntnisse fluten das Internet. Doch bringen diese Online-Aufstände gegen sexuelle Belästigung überhaupt etwas? Diese Frage sorgte nicht nur innerhalb der profil-Redaktion für Diskussionen – sie lieferte auch den Anstoß für die dieswöchige Titelgeschichte. Warum setzen sich viele Frauen nur zögerlich und erst im Hashtag-Pulk zur Wehr, fragen Angelika Hager, Sebastian Hofer und Christina Pausackl. Wo liegt die Demarkationslinie zwischen einem Kompliment und sexueller Belästigung? Und überhaupt: Warum benehmen sich viele Männer noch immer so, als wären sie erst kürzlich von der Liane gefallen?
ÖVP: 33 Prozent; SPÖ: 27 Prozent; FPÖ: 26 Prozent; NEOS: 5 Prozent. Nein, das sind nicht Ergebnisse der jüngsten Nationalratswahl. Diese Werte waren Basis der Titelgeschichte „Der Kurz-Effekt“ und entstammen einer Umfrage, die wir im Mai dieses Jahres (also doch deutlich vor dem Wahltag) von Unique Research durchführen hatten lassen. profil war demnach schon damals ziemlich nahe dran am Endergebnis: 31,47 Prozent für die ÖVP, 26,86 Prozent für die SPÖ und 25,97 Prozent für die FPÖ, 5,3 Prozent für die NEOS. Nur das Desaster der Grünen hatten wir nicht auf der Rechnung. Es sei uns nachgesehen.
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