Belegschaftsaufstand bei Wiener Berufsrettung
Wie profil im März berichtete, verfügt die Wiener Berufsrettung (Magistratsabteilung 70) mangels Nachwuchs derzeit nur über 50 einsatzbereite Notärzte bei 80 vorgesehenen Planposten (siehe profil 11/2014). Neben dem eklatanten Medizinermangel droht nun eine weitere Verschlechterung der Qualität des Rettungsdienstes in Wien, wie in einem Newsletter der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG), Personalvertretung Berufsrettung, vom Mai kritisiert wird. Laut Rathausplänen sollen Rettungsfahrzeuge bis spätestens 2016 statt wie bisher mit drei nur noch mit zwei Berufssanitätern besetzt sein.
Die Kritik der roten Personalvertreter an der eigenen Parteifreundin, Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely, fällt harsch aus: Eine flächendeckende Einführung aus Sparsamkeitsgründen, aus der Idee von Schreibtischtätern geboren, ist organisatorisch und aus Qualitätsgründen fahrlässig. Laut dem Sprecher der Berufsrettung, Ronald Packert, entspreche die Reduktion auf zwei Sanitäter europäischen Standards. Bei hochpriorisierten Notfällen würden weiterhin drei Sanitäter zum Einsatz kommen.
(G. B.)