Bockig: Bürgermeisterin erhält Ute-Bock-Preis
Niemand hat das Recht zu gehorchen. Christine Nöstlinger (Foto) zitierte den berühmten Gedanken von Hannah Arendt, um als Laudatorin eine Frau zu ehren, die nicht gerade eine naheliegende Wahl war. Ausgerechnet eine Politikerin der in Asylfragen derzeit rigiden ÖVP erhielt vergangenen Donnerstag im Europa haus in Wien den Ute-Bock-Preis für Zivilcourage, der seit 1999 von SOS Mitmensch vergeben wird und nach seiner ersten Preisträgerin benannt ist.
Für Angelika Schwarzmann (Foto), Bürgermeisterin von Alberschwende, war es ebenfalls keine naheliegende Auszeichnung. Kurz habe sie überlegt, dankend abzulehnen, unter anderem wegen der hasserfüllten Kommentare, die alle auf sich ziehen, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Doch dann siegte wohl ihre "unerträglich bockige Art", für die sie schon als Kind verschrien gewesen sei, wie sie in ihrer Dankesrede verriet. Den Preis bekam sie dafür, dass sich ihr 3000-Einwohner-Dorf im Bregenzerwald vor einem Jahr erfolgreich gegen die Abschiebung von fünf Syrern nach Ungarn gewehrt hatte. Das Innenministerium und die Landespartei waren not amused.