Bundeshymne: „Große Tochter” Anna Fenninger
Gold im Super-G, Silber in der Abfahrt, Silber und Bronze in der Super-Kombi und schließlich Gold im Riesentorlauf. Österreichs Ski-Damen holten bei der alpinen Ski-WM in Vail (USA) eine Medaille nach der anderen. Als Anna Fenninger vergangenen Donnerstag ihr drittes Edelmetall gewann, wurden allerdings wieder nur die "großen Söhne“ besungen. Zum wiederholten Male wurde die alte Bundeshymne abgespielt.
"Klassischer Einfädler“
Bisher war man von einem Fehler der Veranstalter ausgegangen. Nun liegt profil ein Mail der WM-Organisatoren vor, die das Fehlen der "Töchter“ erklären: "Ein offizieller Vertreter des Österreichischen Skiverbandes hat uns angewiesen, die neue Version (der Hymne, Anm.) nicht zu verwenden.“ In einem offenen Brief wandte sich Grünen-Chefin Eva Glawischnig am Freitag an ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und nannte die mutmaßliche Intervention einen "klassischen Einfädler“ des Skiverbandes. Der ÖSV rechtfertigt sich: Den Hymnentext, der von einem Kinderchor seit einem Jahr einstudiert worden sei, habe das Olympische Komitee zur Verfügung gestellt. Dem ÖSV sei der Fehler vor Ort gar nicht aufgefallen. Erst nach mehrfachem Abspielen seien die Veranstalter an den ÖSV-Generalsekretär herangetreten. Dieser habe die Meinung vertreten, "dass nicht unbedingt von den Kindern verlangt werden könne, den Text - noch dazu in einer Fremdsprache - umzulernen“.