Bundespräsidentenwahl: Reaktionen aus dem In- und Ausland
Bundeskanzler Christian Kern:
"Ich bin überzeugt, dass wir mit Van der Bellen einen Präsidenten bekommen, der Österreich in hervorragender Art und Weise im In- und Ausland vertreten wird. Ich möchte unserem neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen ganz herzlich zum Wahlerfolg gratulieren. Es ist wichtig, dass sich am heutigen Tag niemand als Verlierer fühlen soll. Wir alle sind Österreich. Es ist jetzt sehr wichtig, wieder zu einem normalen Umgangston miteinander zu kommen."
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache:
"Ich hätte mir mehr erhofft. Ich glaube, man kann heute davon ausgehen, dass der nächste Bundespräsident Van der Bellen heißen wird und ich möchte ihm dazu gratulieren. Fast alle Parteien haben sich eingehängt gegen Norbert Hofer - die Angstmache dürfte gegriffen haben."
Nationalratspräsidentin Doris Bures:
"Ein langer und polarisierender Wahlkampf geht unerwartet eindeutig zu Ende. Ich freue mich, dass bei der heutigen Wiederholung der Stichwahl das Votum vom 22. Mai 2016 bestätigt wurde und ich gratuliere Alexander Van der Bellen zu seinem höchstwahrscheinlichen Wahlsieg. Die enge und gute Zusammenarbeit zwischen Parlament, Bundespräsident und Bundesregierung ist in der Zweiten Republik eine gute Tradition. Ich bin überzeugt davon, dass diese Tradition mit Bundespräsident Van der Bellen eine Fortsetzung finden wird."
Sigmar Gabriel (deutscher Vizekanzler und SPD-Chef):
"Das ist ein Sieg der Vernunft. Ganz Europa fällt ein Stein vom Herzen."
Deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD):
"Das ist ein gutes Zeichen gegen Populismus in Europa."
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz:
"Das ist eine schwere Niederlage für Nationalismus, Rückwärtsgewandtheit und antieuropäischen Populismus."
Tiroler Landeshauptmann Platter:
"Ich gratuliere dem neu gewählten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Wir alle, insbesondere natürlich die beiden Kandidaten, haben nach der Aufhebung des zweiten Wahlganges der Bundespräsidentenwahl eine unglaublich lange Wahlkampfzeit mit einer starken Polarisierung hinter uns. Dem neuen Staatsoberhaupt wünsche ich, dass es ihm gelingt, ein Bundespräsident für alle zu sein. Das Gemeinsame wieder vor das Trennende zu stellen, die Menschen zusammen zu führen und als Türöffner für die heimische Wirtschaft Österreich in den aktuell herausfordernden Zeiten gut nach außen zu vertreten sind die wohl wichtigsten Aufgaben des neuen Bundespräsidenten."
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser:
"Die Österreicherinnen und Österreicher haben sich für das Einende, für einen europäischen Kurs und gegen das Trennende entschieden. Sie haben damit dafür gesorgt, dass die politische Stabilität Österreichs in Europa weiterhin gewährleistet ist. Und gerade diese Stabilität ist in unruhigen Zeiten wie diesen von besonderer Bedeutung."
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP):
"Ich gratuliere Alexander Van der Bellen zu seinem Wahlsieg und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem designierten Bundespräsidenten. Unser Ziel ist es, Österreich so wie bisher gemeinsam im Ausland zu vertreten und mit einer Stimme zu sprechen."
Italienischer Außenminister Paolo Gentiloni:
"Das ist eine gute Nachricht für Europa."
Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ):
"Österreich und Wien im Speziellen haben einmal mehr seine Weltoffenheit bewiesen."
Kardinal Christoph Schönborn:
"Der neu gewählte Bundespräsident muss zu einem Staatsoberhaupt für alle Österreicher werden und das Land zusammenführen. Ich wünsche ihm eine gute Hand für das Miteinander, das Österreich zu einem stabilen, freien und auch prosperierenden Land gemacht hat. Und ich wünsche ihm ein gutes Gespür für die Aufgabe Österreichs in Europa und in der Welt."
Professor als Präsident verblüfft die USA
In den USA wird so kurz nach der Wahl positiv registriert, dass Österreich einen Präsidenten bekomme, der in den renommierten wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert hat. "Und wir haben einen Präsidenten, der in Pornos aufgetreten ist", lautete ein Twitter-Kommentar. "Unser Präsident prahlt in Interviews mit der sexuellen Attraktivität seiner Töchter", schrieb ein anderer User.
Der Statistiker Max Roser hatte zuvor in einem Tweet darauf hingewiesen, dass Van der Bellen während als Ökonom in den Fachzeitschriften Econometrica und Journal of Economic Theory publizierte. Im Jahr 1979 schrieb der künftige Bundespräsident gemeinsam mit dem türkischen Wissenschafter Murat Sertel eine Arbeit über Wahlmöglichkeiten. Rosers Tweet bekam 429 Retweets.