Vater Amir und Sohn Rayan erzählen ihre Geschichte

Check-in: Amir und Rayan aus dem Iran

Check-in: Amir und Rayan aus dem Iran

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Wir leben seit drei Jahren in Oberösterreich. Vor allem die „Plattform Altmünster für Menschen“ hat sich sehr um uns und die anderen Flüchtlinge gekümmert. Geflüchtet bin ich mit meiner Frau und meinem Sohn aus dem Iran, wo es keine Demokratie oder Meinungsfreiheit gibt. Ich hatte dort als Elektrotechniker eigentlich ein gutes Einkommen. Meine Probleme mit dem Regime begannen vor 16 Jahren, als ich erstmals zu einer großen Demonstration in Teheran gegangen bin. Damals sind einige Studenten brutal getötet worden, als sie auf Hausdächern protestiert haben und von Sicherheitskräften hinabgestürzt wurden. Ich habe mich später im Internet kritisch zum Regime und zum Islam, wie er im Iran praktiziert wird, geäußert und wurde darauf zum Verhör abgeholt. Dort im Gefängnis wurde ich auch gefoltert. Man hat mir einen Arm und eine Zehe gebrochen, und ich erlitt eine Rippenquetschung. 2012 entschlossen wir uns zur Flucht. Wir flogen in die Türkei und dann von dort nach Wien, wo wir um Asyl ansuchten.

In unserer neuen Heimat traten wir zum Christentum über. In der katholischen Kirche gab es durch unseren Pfarrer Franz eine eigene Tauffeier für uns. Unsere Paten – ein nettes Ehepaar in Altmünster – kümmern sich sehr liebevoll um uns. Sie halfen uns auch beim Einrichten unserer Wohnung, die wir nach dem positiven Bescheid über unseren Asylstatus bezogen. Mein Sohn, der in Teheran Maschinenbau studierte, fand hier eine Arbeit in einer Pizzeria und wird bald in der Molkerei einen neuen Job als Techniker übernehmen. Ich selber gehe gern auf Flohmärkte und repariere diverse Haushaltsgeräte oder Radio- und TV-Apparate. Die Landschaft hier am Traunsee ist wunderschön. Und was noch wichtiger ist: Die Menschen sind durchwegs freundlich zu uns. Dafür sind wir sehr dankbar.