Familie Marsai: Die Kinder sollen ein sicheres Leben führen

Check-in: Familie Mirsai aus Afghanistan

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Das Spazieren am Wiener Donaukanal ist für die siebenköpfige Familie aus Afghanistan pures Glück. Besonders für Amrisa: Die 30-jährige Frau stammt aus der Provinz Nangarhar, in der man sich streng an Traditionen hält. Frauen dürfen dort nicht allein vor die Tür gehen. Umso lieber ist Amrisa nun draußen unterwegs, mit ihrem Mann Marshal (34) und ihren Kindern Jamshid (9), Malia (7), Asia (5), Alia (4) und Rana (8 Monate).

Marshal kam als Erster nach Österreich, er folgte seinen Brüdern, die vor den Unruhen in der Provinz an der pakistanischen Grenze geflüchtet waren. Leider konnte er seine Familie nicht schnell genug nachholen: Sein erster Sohn, gerade zwölf Jahre alt geworden, wurde vor einem Jahr auf der Straße erschossen. „Wir wissen nicht, wer es war. Aber es gibt sehr viele alte Feindschaften in unserer Heimat“, sagt Marshal Mirsai. Im Dezember kamen die anderen Kinder nach Wien. Nur Amrisa blieb hochschwanger in Nangarhar zurück – sie hatte kein Visum bekommen. Zehn Monate musste sie ausharren, bis sie und das Baby Ende August ein Flugzeug nach Wien besteigen konnten. Hier setzen die Eltern nun alle Energie in die Zukunft der Kinder. Sie sollen ein sicheres Leben führen. Die ältesten, Jamshid und Malia, gehen zur Schule und können schon passabel Deutsch.

Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort und ist Moderatorin von tauwetter, dem profil-Podcast zur Klimakrise.