Meinungsfreiheit in Gefahr
Chefredakteure mehrerer Magazine und Tageszeitungen sehen die Meinungsfreiheit in Österreich in Gefahr. Auslöser: Aussagen von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) im ORF-Magazin "Report" zu möglichen Ermittlungen gegen Journalisten im Zuge der BVT-Affäre.
In konzertierten Leitartikeln appellieren Vertreter von profil, "Kurier", "News", "Presse" und "Der Standard" die Angriffe einzustellen.
Lesen Sie hier die Kommentare:
profil-Leitartikel von Christian Rainer: Ausweitung der Kampfzone
Wir sind nicht wehleidig. Aber hier geht es ums Ganze, nicht um unseres, sondern um die Demokratie.
Kommentar von Esther Mitterstieler ("News"): Die Freiheit, die wir meinen
Wenn ein Minister Probleme bei der Führung seines Ressorts hat wie derzeit der Innenminister, dann ist ganz sicher nicht die Presse daran schuld. So etwas nennt man ein billiges Ablenkungsmanöver.
Kommentar von Helmut Brandstätter ("Kurier"): Die Meinungsfreiheit ist schnell in Gefahr!
Wer unser Land regieren will, wer Macht und Privilegien eines Regierungsamtes genießen will, sollte schon so viel Kraft und Mut aufbringen, um mit ein paar unabhängigen Medien zu leben, ohne gleich beleidigt zu sein. Oder gar dieses Stück Demokratie zerstören zu wollen.
Kommentar von Rainer Nowak ("Die Presse"): Kickl ließ im ORF-"Report" erkennen, dass er ein Problem mit investigativem Journalismus hat.
Nachtigall, ick hör dir trapsen. Das ist noch kein Anschlag auf die Medienfreiheit, zeigt aber, dass Kickl ein Problem mit investigativem Journalismus hat.
Kommentar von Martin Kotynek ("Der Standard"): Es gilt die Pressefreiheit
Dort nachzusehen, wo Dinge im Dunklen geschehen; dort zu recherchieren, wo es gilt, die Mächtigen zu kontrollieren; dort nachzufragen, wo Zusammenhänge unklar sind, um die Menschen zu informieren. Das ist der Job von Journalisten. Eine freie Presse ist die Basis für eine starke Demokratie.