Christopher Drexler: „Nicht Russland auf den Leim gehen“

Steirischer Landeshauptmann Christopher Drexler warnt vor Hinterfragung der Russland-Sanktionen; U-Ausschuss gegen ÖVP sei „parlamentarischer Lausbubenstreich“

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Im Interview mit dem profil warnt der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler, ÖVP, davor, die EU-Sanktionen gegen Russland zu hinterfragen, wie dies etwa der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer wiederholt tat. Drexler: „Es gibt Momente in der Geschichte, wo man klar wissen muss, auf welcher Seite man steht. Der verbrecherische Angriffskrieg Russlands kann nicht unbeantwortet bleiben. Man darf nicht der Propaganda Russlands auf den Leim gehen und nachplappern, dass die Sanktionen dem Westen mehr schaden.“ Dass sich die Bürgermeisterin von Graz, Elke Kahr, KPÖ, offen gegen die Sanktionen der EU deklariert, halte er „für sehr bedauerlich und verurteilenswert“.

In Zusammenhang mit den Korruptionsvorwürfen gegen die ÖVP sei es ein „parlamentarischer Lausbubenstreich, einen U-Ausschuss als ÖVP-Korruptionsausschuss zu bezeichnen“ und „grenzwertig, eine große Partei wie die ÖVP pauschal zu verdächtigen“.

Zu den Milliarden-Förderungen zur Abfederung von Teuerung und Coronakrise sagt Drexler, er hoffe, „dass es zu keinem Gewöhnungseffekt kommt, weder bei Bürgern noch bei der Politik“. Wenn die Krisen überwunden seien, müssten „die Grundtugenden Eigenverantwortung, Leistungsgerechtigkeit und ausgeglichener Haushalt wieder gelten“.

Insgesamt sei die Teuerung „längst im Mittelstand angekommen und für die überwiegende Mehrheit spürbar, auch für einen Landeshauptmann“. Er selbst würde sich „bei einer breiten Definition gefühlsmäßig“ zum Mittelstand zählen. Drexler: „Es ist natürlich jeder geneigt sich zur Mittelschicht zu zählen. Aber sagen wir: Spätestens beim Landeshauptmann hört die Mittelschicht auf.“

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