Virologin über Tirol: "Ich hoffe, es ist nicht zu spät"
Es war eine schwere Geburt. Doch seit Freitag gilt: Wer aus Tirol raus will, muss ein negatives Covid-19-Testergebnis vorweisen. Osttirol ist ausgenommen. Dorothee von Laer, Professorin für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, begrüßt die Maßnahme: "Ich hoffe, es ist nicht zu spät", sagt sie zu profil. Bereits Mitte vergangener Woche warnte die Expertin vor einem "zweiten Ischgl" und schlug eine vierwöchige Isolation Tirols vor. Dafür erntete sie einen Sturm der Entrüstung im Bundesland.
"Experten sollen sich nicht darin üben, zu verunsichern und sich in den Vordergrund zu spielen", alterierte sich der Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser (ÖVP). Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) konterte: "Das gibt die Datenlage nicht her." Auch Anfeindungen und Hasskommentare bekam die Virologin zu spüren.
Überrascht sei sie davon aber nicht gewesen: "Ich wusste vorher schon, einer muss sich jetzt unbeliebt machen. Und das war halt ich, da ich an der Uni keine Nachteile zu befürchten hatte. "Andere Länder, andere Einschätzungen: Die deutsche Regierung stufte Tirol-neben Tschechien-vergangenen Donnerstag als "Virusmutationsgebiet" ein. Einreiseverbote und Grenzkontrollen sind die Folge.