Diese Woche im profil – Unsere Empfehlungen
In der Titelgeschichte über die neue Konjunktur des vernunftgeleiteten Denkens zitiert ANGELIKA HAGER den berühmten deutschen Schnauzbartträger Friedrich Nietzsche: „Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie.“ Das Zitat stammt aus „Götzen-Dämmerung“ und geht übrigens so weiter: „Der Mensch strebt nicht nach Glück; nur der Engländer tut das.“ In diesem Spannungsfeld bewegt sich auch Hagers Coverstory: Es geht um Witz und Wahrheit und die Erklärung der Welt. Die Philosophie ist vom Elfenbeinturm herabgestiegen, hat ihre Hermetik abgeschüttelt und reüssiert neuerdings als nüchtern-flockiges Vademecum für eine verwirrende Gegenwart. Denker füllen Festsäle, verfassen Bestseller, stehen in „Philosophischen Praxen“ als Gesprächspartner und Daseinsberater zur Verfügung. Wo es an Sinn mangelt, braucht man gute Argumente für den Unsinn. Dieser Satz stammt, soweit wir wissen, nicht von Nietzsche.
Christian Rainer: Oppositionsemigration
Leitartikel. Strolz weg, Grüne draußen, Pilz droht mit Rückkehr – und die Roten sind erratisch.
Schluss machen, aber richtig
Donald Trump hat mit der Aufkündigung des Iran-Abkommens Europa gedemütigt. Noch nie seit 1945 war der Ozean zwischen uns und den USA größer. Aber die EU kann mehr tun, als Betretenheit zu signalisieren, meint Robert Treichler.
Glaubensbekenntnisse
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache geißelt den Antisemitismus in den eigenen Reihen. Ehrliche Läuterung oder taktisches Manöver? Folgen den scharfen Worten auch konkrete Taten? Wie verhält sich seine Partei? Manches spricht dafür, dass Strache es zumindest persönlich ernst meint.
Seelenverkäufer
Volkswagen, Telekom Austria, Siemens, Enron: Diese Unternehmen (und andere mehr) sorgten in der Vergangenheit für handfeste Skandale. Betrug, Untreue und/oder Korruption. Doch wie konnte es soweit kommen? Warum tun Manager das? Und was sagt es über eine Unternehmenskultur aus? Über die Psychologie des Versagens.
Bauernopfer
In der allgemeinen Begeisterung über das Verbot der Neonicotinoide ging eine zentrale Frage unter: Werden die Bienenkiller nun durch etwas Besseres ersetzt? Höchstwahrscheinlich nicht.