Doch nicht „einstimmig“ für Rangnick? ÖFB-Landespräsident verließ den Raum
Die Freude im ÖFB war groß in den letzten Tagen. Der deutsche Star-Trainer Ralf Rangnick konnte als neuer Teamchef verpflichtet werden. Ein echter Coup für den vielgescholtenen Verband, in dem es bis zuletzt zu Unstimmigkeiten im ÖFB-Präsidium gekommen war.
„Das ÖFB-Präsidium hat Ralf Rangnick einstimmig zum neuen Teamchef des Nationalteams bestellt“, verkündete der Verband am 29. April durchaus stolz mittels Presseaussendung. Doch profil-Recherchen ergeben nun: das ist nur der halbe Teil der Wahrheit.
Der Salzburger Landespräsident Herbert Hübel stimmte nicht mit, sondern verließ während des Votings den Sitzungssaal. „Ich bin rausgegangen bei der Abstimmung und habe nicht dafür gestimmt“, erklärt Hübel auf profil-Nachfrage. Mehr möchte der Jurist jedoch aufgrund einer Verschwiegenheitsvereinbarung im ÖFB nicht sagen. Nur das: „Ich habe bei der Sitzung einiges gesagt.“
In der Zentrale des ÖFB sieht man die Sache naturgemäß anders: „Natürlich ist es einstimmig, weil alle, die da waren, zugestimmt haben. Wenn einer rausgeht, wird er nicht mitgezählt“, betont ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer gegenüber profil.
Einstimmigkeit bedeutet tatsächlich: Beschlüsse müssen mit allen „anwesenden“ Stimmen gefasst werden. Der zweite Teil der Wahrheit ist: Ein Mitglied des ÖFB-Präsidiums war trotz der Formulierung „einstimmig“ demnach „nicht dafür“.