Doskozils Küchenkabinett: Wer für den Burgenländer den Boden aufbereitet
Ohne ihn trifft Hans Peter Doskozil keine wichtige Entscheidung: Johannes Zink. Die beiden lernten sich zu Doskozils Zeit als Verteidigungsminister kennen. Der talentierte Anwalt Zink, damals 32, beackerte für ihn die Eurofighter-Causa juristisch. Als Doskozil nach der Wahl 2017 Landeshauptmann im Burgenland wurde, kam Zink, Partner bei der Großkanzlei hba, mit ihm. Er eröffnete in Eisenstadt ein Büro mit vier Mitarbeitern und vertritt seitdem das Land, aber auch Doskozil persönlich, etwa im millionenschweren Streit mit den Barmherzigen Brüdern. Zink erfand und begleitete die burgenländische Impflotterie und wickelte den Commerzialbank-Skandal ab.
Zink gilt als Stratege, der in alle Lager gute Kontakte pflegt. Er vertrat etwa Staatsanwälte der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) im Streit mit dem Justizministerium und Ex-Generalsekretär Christian Pilnacek. Er arbeitet für Peter Pilz. Er vertrat Casinos-Vorständin Bettina Glatz-Kremsner rund um die Casinos-Ermittlungen. Er arbeitete für etliche Staatsunternehmen von ÖBB bis OMV. Und auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zählt derzeit auf ihn: Zink arbeitet mit ihm die Wien-Energie-Causa samt U-Ausschuss auf.
An Doskozils anderer Seite steht Burgenland-Urgestein Herbert Oschep, der schon Hans Niessls Pressesprecher war und schnell zu Doskozils Büroleiter aufstieg. Seine Aufgabe im Team: die Wogen innerhalb der Partei zu glätten, die Fäden zusammenzuknüpfen, politische Strategien zu erarbeiten.
Pressesprecher Christian Stiller ist ebenfalls im engsten Zirkel des Landeshauptmanns. Stiller ist im Burgenland tief verankert, kennt sowohl im Landhaus wie auch in der SPÖ-Burgenland wohl fast jeden persönlich. Jasmin Puchwein ist Doskozils Unteroffizierin. Die Soldatin, die bei ihm im Kabinett diente, ist heute seine Pressesprecherin und für Personal zuständig. Doskozil schätzt sie wegen ihrer direkten Art und sieht sie als harte Sparringpartnerin, mit der er Vorhaben durchspielt. Außerdem trommelt Puchwein für ihn auf Social Media.
Der Steirer Max Lercher wurde von Rendi-Wagner als Bundesgeschäftsführer entfernt und hat seine guten Kontakte zu den Landesorganisationen ins Team Doskozil mitgenommen und ein Bundesland nach dem anderen ins Boot geholt. Unterstützung dafür bekam er vom burgenländischen SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst, der auch mit seiner kantigen Art immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Die waren zwar nicht nur positiv, aber: Auch schlechte PR ist gute PR.