„Dr. Karl-Renner-Publizistik-Preis 2019“
Bei der Verleihung des „Dr.Karl-Renner-Publizistik-Preises“ im Wiener Rathaus durch den „Österreichischen Journalisten-Club“ (ÖJC) wurden u.a. zwei profil-Redakteure ausgezeichnet: Otmar Lahodynsky erhielt den Preis in der Kategorie „Lebenswerk“ für „langjährigen und hervorragenden Journalismus“. Martin Staudinger wurde für seinen Artikel über die filmreife Rettung einer Sekretärin durch einen österreichischen Polizisten im Bürgerkrieg von Ruanda 1991 in einer Kiste in der Kategorie „Print“ ausgezeichnet.
Lahodynsky berichtete in seiner Dankesrede in seiner Eigenschaft als Präsident der „Association of European Journalists“ (AEJ) über die zunehmende Einschränkung der Medienfreiheit in der EU. Neben den beiden Ermordungen investigativer Journalisten in Malta (Daphne Caruana Galizia) und in der Slowakei (Jan Kuciák) wandelten sich öffentlich-rechtliche Rundfunk- und TV-Anstalten in vielen Ländern zu Propagandainstrumenten der jeweiligen Regierung. In Polen wurde die Ansprache des früheren Präsidenten des Europäischen Rates, Donald Tusk, zum Verfassungstag am 3. Mai in Warschau vom polnischen Staats-TV mit keinem Wort oder Bild erwähnt. In Ungarn verfügte Premier Viktor Orbán, dass Greta Thunberg nicht mehr in den Nachrichtensendungen erwähnt werden darf. Aber auch in Österreich finden Angriffe auf die Medienfreiheit in den letzten Jahren verstärkt statt. Lahodynsky forderte von der neuen EU-Kommission mehr Aktivitäten bei der Verteidigung der Medienfreiheit als Grundwert der EU. Als Initiative schlug er Praktikumsplätze für jüngere Journalisten aus Ländern mit eingeschränkter Medienfreiheit vor. „Sonst erfährt eine ganze Generation von Journalisten nicht, was Medienfreiheit in der Praxis bedeutet.“