Eurofighter: Rapid verrechnete EADS 450.000 Euro für "Consulting und PR“
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sponserte die EADS Deutschland GmbH den SK Rapid Wien zwischen 2003 und 2007 mit exakt 4,05 Millionen Euro. Dies geht aus profil nun vorliegenden Verträgen und Rechnungen hervor. Davon fakturierte die dem Verein nachgeordnete SK Rapid Wirtschaftsbetriebe GmbH (heute SK Rapid GmbH) im Wege dreier Rechnungen 450.000 Euro, wobei als Rechnungszweck stets „Consulting und PR-Aktivitäten“ genannt wurden. Rapid-Sprecher Peter Klinglmüller wollte sich mit Hinweis auf vertrauliche Vertragsinhalte nicht äußern. Laut dem früheren Rapid-Präsidenten Rudolf Edlinger bekam EADS dafür „Zugang zu unserem VIP-Club und zum Kreis unserer Sponsoren.“
Reger E-Mail-Verkehr
profil liegen zudem EADS-interne E-Mails vor, die auf rege Kommunikation zwischen dem Rüstungskonzern und dem damaligen General Manager von Rapid, Werner Kuhn, schließen lassen. Demnach dürfte Kuhn EADS nach den Nationalratswahlen 2006 mit Informationen aus der SPÖ versorgt und zumindest einen Termin mit SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer koordiniert haben. In einem internen E-Mail vom 13. Dezember 2006 berichtete EADS-Manager Wolfgang Aldag unter Bezugnahme auf ein Treffen mit Kuhn Folgendes: „SPÖ bietet uns Hilfe im Ausland an, z.B. Griechenland. Haben angeblich starke Verbindung nach Athen.“ Was damit gemeint war, ist unklar. Griechenland hatte 2000/2001 erwogen, Eurofighter-Jets anzuschaffen, der Plan wurde aber nie realisiert.
Kuhn wollte sich gegenüber profil nicht äußern. Alfred Gusenbauer hielt auf profil-Anfrage fest: „Ich habe davon weder eine Ahnung, noch eine Erklärung dafür.“ Der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer und spätere Verteidigungsminister Norbert Darabos, damals auch Mitglied des Rapid-Kuratoriums, gegenüber profil: „Ich habe niemandem Hilfe angeboten, ich weiß auch nicht, was mit Griechenland oder der starken Achse nach Athen gemeint gewesen sein könnte.“ Er, Darabos, habe den Eindruck, „da wollte sich jemand gegenüber EADS wichtigmachen. Da wurde offenbar vonseiten Rapids der falsche Eindruck suggeriert, dass man Einfluss bei uns geltend machen konnte. Es gab aber keine wie immer geartete Beeinflussung. Und es ist auch kein Geld zur SPÖ geflossen.“