profil-Redakteur Otmar Lahodynsky

Europa im Grätzel

Neues Diskussionsformat widmet sich Europathemen in Wiener Fußgängerzonen.

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„Grätzel goes Europe“ heißt eine neue Initiative der „Europäischen Bewegung Österreich“ in Kooperation mit „European Public Sphere“.

Am vergangenen Samstag diskutierten Kandidaten für die Europawahlen mit Passanten in der Fußgängerzone Wien-Favoriten über EU-Themen.

Steuertricks und Tierschutz

Die Einstimmigkeit in Steuerfragen müsse rasch abgeschafft werden, forderte der Neos-Kandidat und frühere EU-Abgeordnete Friedhelm Frischenschlager. 13 Milliarden Euro an Einnahmen würden dem EU-Haushalt jährlich durch gefinkelte Steuertricks entgehen, kritisierte Johannes Schwarcz-Breuer, SPÖ-Kandidat und ÖGB-Vida-Funktionär und sprach sich für Vermögenssteuern aus. Ein EU-Fonds für Arbeitslose solle eingerichtet werden und zusätzlich zu nationalen Beihilfen auch Geld aus Brüssel anweisen.

Marion Krainer, Nummer 2 hinter Johannes Voggenhuber auf der Liste 1Europa, forderte ebenfalls ein sozialeres Europa, das auch im Umweltbereich aktiver wird. Dass die FPÖ jetzt den Tierschutz im Wahlkampf betone, sei verwunderlich, da die blauen Abgeordneten erst kürzlich gegen eine Verschärfung bei den Transporten von lebenden Tieren gestimmt habe. Ein FPÖ-Kandidat habe vor kurzem den Transport von Schweinen in die Türkei als besonders arg bezeichnet, machte sich Krainer über das Unwissen über islamische Speisevorschriften lustig.

In Meidling geht es weiter

Nicht alle anwesenden Kandidaten waren sich über notwendige Reformen im EU-Vertrag einig. Frischenschlager wies darauf hin, dass man den bestehenden Lissabon-Vertrag nur richtig anzuwenden brauche.

Am nächsten Samstag, 18. Mai, findet die nächste Diskussionsrunde in Wien-Meidling (Meidlinger Platzl) ab 10 Uhr statt.

profil-Redakteur Otmar Lahodynsky (rechts)