Ex-Justizsektionschef Christian Pilnacek ist tot
Von Anna Thalhammer
Der langjährige Justizsektionschef Christian Pilnacek ist in der Nacht auf Freitag verstorben. Der 60-Jährige war in Österreichs Polit- und Medienlandschaft eine schillernde Figur. Er war viele Jahre einer der mächtigsten Beamten im Justizministerium, war dort Generalsekretär unter mehreren Ministern und galt als ausgewiesener Experte in seinem Fach, dem Strafrecht.
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Pilnacek war alles andere als ein fader Jurist. Er war ein Mensch mit Witz und Humor, ein Streitbarer, der sich kein Blatt vor den Mund nahm – und wohl auch deswegen für viele ein Reibebaum. Vor allem seine Auseinandersetzungen mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) rückte ihn schließlich negativ ins Licht der Öffentlichkeit. Das führte zu etlichen strafrechtlichen Ermittlungen, und auch einem Prozess, den Pilnacek durch alle Instanzen gewonnen hatte. Die Suspendierung, die Vizekanzler Werner Kogler in Vertretung von Justizministerin Alma Zadić im Jahr 2021 ausgesprochen hatte, stand laut profil-Informationen kurz vor der Rücknahme (wie Sie hier nachlesen können).
Auch politisch hatte Pilnacek viele Feinde, was ihm einige ausführliche Befragungen im U-Ausschuss bescherte.
Unter Journalisten war Pilnacek in seiner Zeit im Justizministerium ein viel gefragter Mann – vor allem wegen seines Talents, hochkomplexe Inhalte auch für Nicht-Juristen begreiflich zu machen.
Der Steirer wird nicht nur deswegen fehlen.
Einen ausführlichen Nachruf lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.
