Favoritner Kinder an Hietzinger Schulen?
profil: In sogenannten Brennpunktschulen hat die ethnische und soziale Durchmischung zwischen Migranten und autochthonen Österreichern massiv abgenommen. Wie kann man die soziale Durchmischung fördern? Nehammer: Schulstandorte, an denen ganz wenige Schüler Deutsch als Umgangssprache pflegen, sollte man sich genau anschauen. Man könnte die strenge Regelung der Schulsprengel auflösen und durch eine Neuzuteilung der Kinder bessere Verhältnisse erreichen. Das ist ja eine Sache der Schulverwaltung. Momentan sind Kinder schon sehr an den Bezirk gebunden.
profil: Könnten Sie sich Favoritner Kinder an Hietzinger Schulen vorstellen? Nehammer: Wenn die Maßnahme für alle Betroffenen zumutbar ist und es sich nicht nur um eine Einzelmaßnahme handelt.
profil: Viele Politiker schicken ihre Kinder in die Privatschule - darunter auch die neue Vorsitzende der SPÖ, Pamela Rendi-Wagner. Darf man Sie fragen? Nehammer:Sie gehen in eine katholische Privatschule. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder die christliche Prägung, die ich erfahren durfte, ebenfalls mitbekommen.
profil: Dank religiöser Privatschulen kann jeder in seiner Welt bleiben - auch Muslime. Was man dann wieder kritisiert. Nehammer: Eine Säkularisierung der Kindergärten und Schulen wie in Frankreich wäre problematisch. Das hat nicht zu weniger Spannungen geführt.
profil: Könnten Privatschulen verpflichtend einen Teil sozial benachteiligter Schüler aufnehmen, um mehr Durchmischung zu erreichen? Nehammer: Warum nicht? In katholischen Schulen passiert das ohne Zwang schon längst.