Ein Fest für General Entacher
Die Feier zum 70. Geburtstag des ehemaligen Generalstabschefs des Bundesheeres, Edmund Entacher, lieferte klare Bekenntnisse zum Erhalt der Wehrpflicht. Entacher hat die Wehrpflicht gegen die durch ein Wahlversprechen des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl eingeleitete Kehrtwende des damaligen Verteidigungsministers und Parteifreundes Norbert Darabos verteidigt. In einem folgeschweren profil-Interview lieferte Entacher 2011 die Argumente dafür: Eine Berufsarmee müsste zumindest die ersten Jahre über ein höheres Budget verfügen als eine auf Rekruten aufbauende Armee. „Warum soll ich ein neues System einführen, das voller Risken steckt und bei dem es kein Zurück mehr gibt? Kein vernünftiger Mensch würde das tun“, warnte Entacher.
Zwei Tage nach Erscheinen des profil-Interviews war Entacher seinen Job los. Darabos hielt dem Druck der „Kronen-Zeitung“, die damals eine „Meuterei im Heer“ beklagte, nicht stand und suspendierte den Generalstabschef. Doch Entacher ging in Berufung und gewann auf allen Fronten bis zur Wiedereinstellung.
Bei der Geburtstagsfeier in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien erinnerte Entachers Freund und Wegbegleiter Brigadier Wolfgang Schneider, ehemaliger Chef des Abwehramts, an die Verdienste Entachers. Eine Abkehr von der Wehrpflicht hätte einen Zusammenbruch der Funktionen des Bundesheeres bedeutet, vom Katastropheneinsatz bis zu Friedensmissionen im Ausland. Der bei Fest anwesende Verteidigungsminister Thomas Starlinger habe die katastrophale Situation des Heeres mit den gefährlichen Mängeln bei der Ausrüstung endlich klar beschrieben, so Schneider.
Entacher genießt seinen Ruhestand im Kreise seiner Familie, ob im heimatlichen Großarl (Salzburg) oder in Wien.