Finanzministerium verschleppt Spielerschutz

Nach zehn Jahren gibt es immer noch keine Sperrdatenbank für Spieler.

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Es kommt selten vor, dass ein Ministerium in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung zugibt, dass zehn Jahre lang nichts passiert ist. 2010 wurden Glücksspielanbieter wie die Casinos Austria und die Novomatic gesetzlich verpflichtet, die Namen ihrer gesperrten Spieler an eine Sperrdatenbank des Bundes zu melden. Der Hintergrund: Ein Spielsüchtiger soll nach einer Sperre nicht einfach zum nächsten Anbieter wechseln können. Das Problem: Bis heute gibt es diese Sperrdatenbank nicht.

NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper fand mit einer Anfrage an das Finanzministerium heraus, warum: Demnach hoffte das Ressort, dass die Glücksspielanbieter selbst ein solches Austauschsystem einrichten – vergeblich. Nun ist wieder das Ministerium am Zug, eine Arbeitsgruppe wurde eingerichtet. „Die Zeitspanne ist absurd. Es kann nicht sein, dass es über zehn Jahre dauert, bis das Finanzministerium geltendes Recht umsetzt“, kritisiert Krisper.

Jakob   Winter

Jakob Winter

ist Digitalchef bei profil und leitet den Faktencheck faktiv.