Flüchtlinge müssen länger in Österreich-Kunde

Seit 2017 müssen anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte eine Integrationsvereinbarung unterzeichnen.

Drucken

Schriftgröße

Damit verpflichten sie sich nicht nur zur Teilnahme an Deutschkursen, sondern auch an sogenannten Wertekursen. In diesen Kursen soll über "zentrale Grundregeln des Zusammenlebens in Österreich" informiert werden, erläutert der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF), der die Kurse leitet.

Am Stundenplan stehen Gleichberechtigung von Mann und Frau, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, aber auch Alltagswissen über Schulen, Spitäler, praktische Ärzte bis hin zur Mülltrennung. Derzeit muss jeder Flüchtling acht Stunden absolvieren. Ab Herbst soll die Stundenanzahl deutlich steigen, denn die Kurse werden um neue verpflichtende Module ausgeweitet. Künftig sollen die Wertekurse auch Bewerbungstrainings oder Exkursionen zu potenziellen Arbeitgebern umfassen. Auch die Wichtigkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren, wird noch stärker betont werden.

Wer die Wertekurse schwänzt, muss mit Kürzungen bei Sozialleistungen wie der Mindestsicherung rechnen. In einer neuen Integrationsdatenbank, die an die Bundesländer und das Arbeitsmarktservice (AMS) gekoppelt ist, werden die Integrationsleistungen erfasst und überwacht.

Clemens   Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.