Flüchtlingscheck
Im Jänner hatte der Vorstandsdirektor des Arbeitsmarktservices, Johannes Kopf, die Resultate des sogenannten Kompetenzchecks präsentiert. In dem Pilotprojekt waren die Ausbildungsstandards von 900 Asylberechtigten erhoben worden. Ergebnis: Während Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Iran ein relativ hohes Bildungsniveau aufweisen, verfügen Afghanen nur über geringe Qualifikationen. AMS-Chef Kopf gab sich darob „vorsichtig optimistisch“, die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren zu können – was ihm prompt Kritik von FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl einbrachte, der von einem „Schummelcheck“ sprach.
Eine neue Studie des Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital (eine Kooperation der Akademie der Wissenschaften, der WU Wien und des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse) belegt die Ergebnisse des AMS. So schreiben die Autoren in einer Zusammenfassung: „Die Erhebungen zeigen, dass insbesondere die Befragten aus den Bürgerkriegsländern Syrien und Irak verglichen mit der Bevölkerung im jeweiligen Heimatland gut gebildet sind, wenig traditionelle Werteinstellungen vertreten und überwiegend aus Familien der Mittelschicht stammen.“ Ein Viertel der syrischen und irakischen Flüchtlingen gibt in der Studie an, über einen postsekundären Abschluss (Matura oder höher) zu verfügen. Dies entspricht dem Wert in Österreich. Das Ausbildungsniveau der Afghanen ist im Vergleich niedriger.